Nabu sucht schwalbenfreundliche Häuser in Hamburg

Der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) Hamburg zeichnet auch in diesem Jahr schwalbenfreundliche Häuser mit einer Plakette aus. Die Tierschützer appellieren an Hamburgerinnen und Hamburger, die gefährdeten Vögel mit Lehmpfützen, Nisthilfen, Kunstnestern und insektenreichen Gärten zu unterstützen, wie der Nabu am Donnerstag mitteilte. Sowohl die Rauchschwalbe als auch die Mehlschwalbe seien zum Brüten auf Gebäude angewiesen. „In unseren Städten verschwinden zusehends Nester durch unbedachte Sanierungsmaßnahmen an Gebäuden“, sagte Malte Siegert, Vorsitzender des Nabu Hamburg. Häufig würden die Nester, die unter Schutz stehen, illegal beseitigt. Bundesweit gelten Mehlschwalben als gefährdet, Rauchschwalben stünden auf der Vorwarnliste.

In Hamburg sei die Population beider Arten noch stabil, ein Rückgang in den nächsten Jahren sei aber möglich, hieß es. Neben zunehmender Verluste an Brutplätzen für Schwalben werde durch den Rückgang der Insekten auch ihre Nahrungsgrundlage knapp. Mit der Aktion möchte der Nabu bestehende Brutplätze erhalten und neue schaffen. „Jeder kann mit einfachen Mitteln Schwalben an seinem Haus willkommen heißen: mit Nestgrundlagen wie Rauputzstreifen oder Brettchen, Kunstnestern und einer Lehmpfütze im Garten“, erklärte Vogelschutzexperte Marco Sommerfeld. Bisher wurde die Plakette „Schwalbenfreundliches Haus“ zehn Mal vergeben.

Mehlschwalben, die an ihrem leuchtend weißen Bürzel und Bauch sowie dem tief gekerbten Schwanz zu erkennen sind, bauen ihre Lehmnester unter Dach- oder Fassadenvorsprüngen. Rauchschwalben, die lange Schwanzspieße und rötlich-beige Kehlen haben, bauen ihre nach oben offenen Lehmnester in Ställen und Scheunen, in Carports und Garagen.