Nabu: Nachts auf Dauerbeleuchtung verzichten

Der Naturschutzbund Nabu hat dazu aufgerufen, Nachts auf Dauerbeleuchtungen im Garten oder auf dem Balkon zu verzichten, um Insekten zu schützen. Auch die öffentliche Straßenbeleuchtung müsse weniger hell und effizienter gestaltet werden, forderten die Naturschützer am Dienstag in Hannover. Die künstlichen Lichtquellen lockten nachtaktive Insekten massenhaft an und würden für sie zu Todesfallen.

Die Insekten, aber auch Vögel und Fledermäuse verwechseln laut dem Nabu die künstlichen Lichtquellen mit dem Mondlicht. Die Tiere stürben vor Erschöpfung und durch Kollisionen mit den Lampen. Dies habe weitreichende Folgen, weil die Insekten als Bestäuber von Blütenpflanzen und als wichtige Glieder in der Nahrungskette fehlten.

„Jährlich sterben Millionen von Insekten an den Folgen unserer Lichtverschmutzung. Durch den hohen Energieverbrauch wird zudem das Klima unnötig belastet“, warnte Lamin Neffati vom Nabu Niedersachsen. Das künstliche Licht störe zudem viele Vogelarten in ihrem Zugverhalten, weil ihr Biorhythmus durcheinander gerate. Amseln beispielsweise sängen mitten in der Nacht, einige Stunden früher als sonst. Auch Fledermäuse seien gefährdet. Einige lichtscheue Arten verhungerten, weil sie nachts gar nicht mehr flögen oder müssten ihren Lebensraum aufgeben.

Außerdem könne weniger Licht in der Nacht auch den Energieverbrauch senken. Nach Angaben des Nabu verschlingt die öffentliche Straßenbeleuchtung in Deutschland jährlich drei bis vier Milliarden Kilowattstunden Strom. Effiziente Lampen, moderne Leuchtkonstruktionen und intelligente Steuerungsgeräte könnten die Kosten um die Hälfte reduzieren.