MV: Mehr Straftaten registriert

Die Polizei hat im Jahr 2023 in Mecklenburg-Vorpommern mehr Straftaten registriert als im Vorjahr. Die Zahl der Gesamtstraftaten erhöhte sich gegenüber 2022 um 4,7 Prozent auf 111.571 Fälle, wie Innenminister Christian Pegel (SPD) am Dienstag in Schwerin mitteilte. „Während die Pandemie für einen deutlichen Rückgang des Kriminalitätsgeschehens gesorgt hat, müssen wir nun wieder wachsamer sein“, sagte Pegel. Mit 62,8 Prozent liege die Aufklärungsquote in MV weiterhin über dem Bundesdurchschnitt, hieß es.

Während die Zahlen der Straftaten gegen das Leben wie Mord, Totschlag, Tötung auf Verlangen und Fahrlässige Tötung von 55 Fällen im Vorjahr auf 37 Delikte im Jahr 2023 zurückgegangen sind, ist bei den Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung ein Anstieg zu verzeichnen. Mit 2.106 Fällen sind es 190 mehr als 2022.

Mit 792 Fällen seien Straftaten wie Vergewaltigung, sexuelle Nötigung, sexuelle Belästigung und sexueller Missbrauch von Schutzbefohlenen um 206 Fälle gestiegen. Im Bereich des sexuellen Missbrauchs (+5 Fälle auf 445) sind die Zahlen, ebenso wie beim sexuellen Missbrauch von Kindern (-1 Fall auf 320 Fälle) sowie der Verbreitung, dem Besitz und der Herstellung von Kinderpornografie (+3 Fälle auf 649) dagegen nahezu unverändert. Dass mehr als die Hälfte der Tatverdächtigen in diesem Bereich unter 18 Jahren alt sind, bestärke die Landespolizei weiter in ihrer intensiven Präventionsarbeit, erklärte Pegel. „Wir müssen Kinder und Jugendliche aufklären und für solche Aufnahmen sensibilisieren. So etwas zu besitzen, ist nicht okay, und solche Aufnahmen weiterzusenden, erst recht nicht“, befand der Innenminister.

Auch die Straftaten in Form von häuslicher Gewalt sind im Jahr 2023 weiter angestiegen. Mit insgesamt 2.098 Fällen ist in MV eine Zunahme um 6,8 Prozent zu verzeichnen. Knapp 39 Prozent der Fälle wurden unter Alkoholeinfluss begangen.

Mit 1.014 Delikten sei auch der Anstieg an tätlichen Angriffen auf Polizeibeamte, Feuerwehrfrauen und -männer sowie auf Rettungskräfte deutlich, erläuterte Pegel. „Dieses Verhalten ist durch nichts zu rechtfertigen. Es gefährdet sogar häufig noch Menschen, denen eigentlich dringend Hilfe zuteilwerden müsste.“

Gestiegen sei 2023 auch die Zahl der Körperverletzungen um 565 auf 11.941 sowie die Zahl der sogenannten Rohheitsdelikte und Straftaten gegen die persönliche Freiheit um 1.272 auf 19.608.

Mit zwölf Fällen habe zudem die Zahl der Sprengung von Geldautomaten einen neuen Höchststand erreicht, erklärte Pegel. „In zehn dieser Fälle erlangten die Täter sogar Beute.“