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MV-Integrationsbeauftragte: Geflüchtete zunehmend am Pranger

Die Landesintegrationsbeauftragte von Mecklenburg-Vorpommern, Jana Michael, lehnt gemeinsam mit den Integrationsbeauftragten der weiteren Ost-Bundesländer die geplanten Kürzungen bei der Migrations- und Asylverfahrensberatung durch den Bund ab. Um einer zunehmenden Polemisierung der Migrationsdebatte zu begegnen, sei es entscheidend, Fluchtursachen in den Herkunftsländern zu bekämpfen und die Integration der Geflüchteten zu verbessern, sagte Michael laut Mitteilung des Schweriner Sozialministeriums am Freitag anlässlich des Tages des Flüchtlings. Mit großer Sorge nehme sie wahr, wie Geflüchtete zunehmend an den Pranger gestellt und Neiddebatten geführt würden.

„Geflüchteten zum Beispiel zu unterstellen, in unserem Gesundheitssystem bessergestellt als Einheimische zu sein, obwohl ihnen als Asylbewerber lediglich eine Akut- und Notfallversorgung zusteht, ist nicht nur fachlich inkorrekt, sondern auch moralisch höchst verwerflich“, sagte Michael. Ganz bewusst werde damit Angst geschürt und es erfolge eine Entsolidarisierung.

Michael bezeichnete Integration als gesamtgesellschaftliche Daueraufgabe, die Kraft, Einsatz und Solidarität erfordere. Zugleich brauche es Zuwanderung, um den Arbeitskräftebedarf decken zu können.