In Mecklenburg-Vorpommern soll es ab dem Schuljahr 2026/2027 einen Gedenk- und Projekttag zum Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust (27. Januar) geben. Er soll an allen weiterführenden Schulen ab Jahrgangsstufe 5 eingeführt werden, teilte das Schweriner Bildungsministerium am Donnerstag mit. Die Verpflichtung zum Gedenk- und Projekttag bedeute nicht, dass alle Aktivitäten zur Auseinandersetzung mit der NS-Gewaltherrschaft an diesem Tag stattfinden müssten. Ziel sei es vielmehr, den 27. Januar in bestehende Unterrichtskonzepte einzubinden. Grundschulen würden ermutigt, sich zu beteiligen.
Bildungsministerin Simone Oldenburg (Die Linke) sagte laut Mitteilung: „Mit dem landesweiten Gedenk- und Projekttag wollen wir ein deutliches Zeichen für die Menschenrechtsbildung setzen.“ Er solle die Erinnerung an den Holocaust wachhalten und die Beschäftigung mit den Grundwerten der Demokratie nachhaltig im Schulalltag verankern. „Wenn sich Schülerinnen und Schüler mit persönlichen Schicksalen oder mit den Geschehnissen vor Ort beschäftigen, fällt es ihnen leichter, Geschichte nachzuvollziehen. Hierzu bietet der Gedenk- und Projekttag eine gute Gelegenheit“, sagte die Ministerin.
Schulprojekte mit Außenwirkung zum Gedenk- und Projekttag können den Angaben zufolge auf der Webseite der Landeszentrale für politische Bildung veröffentlicht werden. Außerdem sei geplant, jährlich einen landesweiten Schülerwettbewerb „Gegen das Vergessen – Erinnerungskultur an Schulen“ einzurichten und Projekte auszuzeichnen, hieß es. Über die Gewinnerinnen und Gewinner werde eine Fachjury entscheiden.
Das Konzept und konkrete Umsetzungsvorschläge zum Gedenk- und Projekttag sollen laut Ministerium in der neuen Verwaltungsvorschrift „Demokratiebildung“ verankert werden. Die Veröffentlichung ist für Anfang 2026 geplant. Das Schuljahr 2025/2026 diene dazu, den Gedenk- und Projekttag konzeptionell vorzubereiten und erste Erfahrungen zu sammeln.