MV-Flagge für Aktionstage gegen Gewalt

Fünf kommunale Gleichstellungsbeauftragte in Mecklenburg-Vorpommern werden am 22. November (16.30 Uhr) am Schweriner Rathaus eine gemeinsame Fahne zu den Aktionstagen „Nein zu Gewalt gegen Frauen und Kinder“ hissen. Die seit 17. November laufenden Aktionstage informieren noch bis zum 5. Dezember über verschiedene Formen der Gewalt gegen Frauen und Kinder, es werden Hilfsangebote vorgestellt und Workshops zu Empowerment angeboten, wie die Stadt am Montag mitteilte. Laut dem Verein „Terre de Femmes“ ist häusliche Gewalt bundesweit die häufigste Ursache von Verletzungen bei Frauen.

Mussten 2021 in Schwerin noch 36 Frauen und 42 Kinder im Frauenhaus Zuflucht suchen, stieg die Zahl im vergangenen Jahr auf 45 Frauen und 48 Kinder. Bis Oktober 2023 waren es 27 Frauen und 24 Kinder. Auch die ambulanten Beratungsgespräche im Frauenhaus seien „dramatisch gestiegen“, hieß es. Waren es im vergangenen Jahr 302 Fälle, seien es bis Oktober dieses Jahrs bereits 451. Auch die Zahlen der Interventionsstelle gegen häusliche Gewalt und Stalking zeigten, dass die Betroffenheit sehr hoch sei: Von Januar bis Oktober half die Interventionsstelle in 270 Fällen mit 254 beteiligten Kindern durch ambulante Beratung, Betreuung oder Unterbringung im Frauenhaus.

„Es ist uns eine Herzensangelegenheit, alle Formen der Gewalt sichtbar zu machen, ein Zeichen zu setzen, dass dieses ein klares ‚Stopp‘ und für ein Leben ohne Gewalt bedeuten soll“, sagte Dorin Lucht, Gleichstellungsbeauftrage der Landeshauptstadt. Das Risiko, durch einen Beziehungspartner Gewalt zu erfahren, sei für Frauen weitaus höher als von einem Fremden tätlich angegriffen zu werden. Lucht: „Diese Menschenrechtsverletzung passiert in Deutschland täglich, unabhängig von Bildung, Einkommen, Alter oder Religionszugehörigkeit der Frauen.“

Der 25. November ist der Internationale Gedenktag „Nein zu Gewalt an Frauen!“. Seit 1992 werden in der Landeshauptstadt Schwerin regelmäßig zu diesem Thema Aktionstage veranstaltet.