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MV: DJH fordert finanzielle Sicherung für Jugendreisen

Der Landesverband Mecklenburg-Vorpommern des Deutschen Jugendherbergswerks (DJH) fordert politische Maßnahmen zur finanziellen und strukturellen Absicherung von Kinder- und Jugendreisen. Hintergrund seien steigende Preise und mangelndes Personal, die Träger der Jugendhilfen und Familien unter Druck setzten, teilte das DJH am Donnerstag mit. „Die Situation ist alarmierend. Klassenfahrten und Jugendfreizeiten drohen zu einem Privileg zu werden, das sich viele Familien schlicht nicht mehr leisten können. Das widerspricht dem Gebot von Teilhabe und Chancengleichheit“, sagte DJH-Landesverbandsvorstand Kai-Michael Stybel.

Die Mitgliederversammlung des DJH-Landesverbandes habe den Beschluss auf ihrer Sitzung am Mittwoch gefasst, hieß es. Er richte sich an die Landesregierung Mecklenburg-Vorpommerns und fordere finanzielle Unterstützung. So sollen die Mittel im Landesjugendplan im Doppelhaushalt 2026/27 der Landesregierung um vier Millionen Euro erhöht werden.

Diese finanziellen Zuschüsse sollen der Förderung von Jugendverbänden, Jugendfreizeiten und Investitionen in Einrichtungen der Jugendarbeit zugute kommen. So sollen unter anderem die Teilnahmegebühren für Jugendfreizeiten sinken. „Jede Form von Armut grenzt aus und führt zu Benachteiligung. Wir brauchen daher auskömmliche Förderinstrumente, damit Jugendfreizeiten, Klassenfahrten und außerschulisches Lernen allen ermöglicht werden können“, sagte Dieter Eichler, Geschäftsführer des Paritätischen Wohlfahrtsverbands MV.

Außerdem müsse die Erstattung von Dienstreisekosten für Lehrkräfte bei Schulfahrten gesichert werden, hieß es. Bei steigenden Preisen für Reisen und Unterkünfte und einem gleichbleibenden Dienstreisekostenbudget könnten nicht mehr alle Klassenfahrten stattfinden.

Schließlich fordere der DJH wirksame Strategien zur Fachkräftesicherung im Bereich Jugendarbeit, Jugendreisen und Jugendhilfe. „Jugendreisen binden junge Menschen emotional an ihre Herkunftsregion oder ihr Reiseziel. Sie fördern nicht nur soziale Kompetenzen und Demokratieverständnis – sie sind auch Standortfaktor für die Fachkräfte von morgen“, sagte Wolfgang Brix, DJH-Verbandspräsident.