Generalbundesanwalt bestätigt Festnahme von Linksextremisten
Die Bundesanwaltschaft hat die Festnahme eines mutmaßlichen Linksextremisten am Freitag in Thüringen bestätigt. Wie der Generalbundesanwalt am Samstag in Karlsruhe mitteilte, wurde Johann G. im Zug von Erfurt nach Gera durch Beamte des Landeskriminalamts Sachsen festgesetzt. Grundlage der Festnahme seien zwei Haftbefehle des Ermittlungsrichters des Bundesgerichtshofs vom 24. März 2021 und vom 5. April 2024.
Johann G. soll sich in mehreren Fällen an einer kriminellen Vereinigung beteiligt haben. Zudem werden ihm demnach gemeinschaftliche gefährliche Körperverletzung, Landfriedensbruch, Sachbeschädigung, Urkundenfälschung und versuchter gefährlicher Eingriff in den Straßenverkehr zur Last gelegt.
Der erste Haftbefehl bezieht sich auf die Zugehörigkeit des Beschuldigten zum Netzwerk von Lina E. Der Gruppe werden in einem Zeitraum von mehreren Jahren gezielte Angriffe auf Personen aus der rechtsextremen Szene und teilweise schwere Körperverletzungen zugerechnet. Im Fall Johann G. betreffen die Vorwürfe konkret Angriffe in Leipzig-Connewitz, Eisenach und Wurzen.
Die Leipziger Studentin Lina E. war im Mai 2023 vom Oberlandesgericht Dresden unter anderem wegen Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung, gefährlicher Körperverletzung und Sachbeschädigung zu fünf Jahren und drei Monaten Haft verurteilt worden. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Der zweite Haftbefehl gegen Johann G. steht im Zusammenhang mit Angriffen auf Personen des rechten Spektrums im Februar 2023 in der ungarischen Hauptstadt Budapest.