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Musikfest Bremen verleiht Auszeichnungen

Beim Musikfest Bremen sind am Dienstagabend die diesjährigen Auszeichnungen verliehen worden. Der undotierte Musikfestpreis ging an Hervé Niquet und sein Ensemble Le Concert Spirituel. Der Organist Jan Liebermann erhielt den Förderpreis Deutschlandfunk, wie ein Sprecher des Festivals mitteilte. Der Förderpreis ist mit einer CD-Produktion und einem Auftritt beim Musikfest 2026 verbunden. Das Bremer Musikfest endet am Sonnabend mit einem Open Air-Finale mit der Techno-Marching-Band „MEUTE“ auf dem Bremer Domshof in der Innenstadt.

Niquet wurde 1957 im nordfranzösischen Abbeville geboren. Entscheidende Erfahrungen sammelte er den Angaben zufolge als Solokorrepetitor an der Opéra National de Paris. 1987 gründete er das Instrumental- und Vokalensemble Le Concert Spirituel, benannt nach der ersten französischen privaten Konzertgesellschaft, die 1725 in Paris gegründet wurde. „Mit seinem großen Gespür für dramatische Bögen gelingen Niquet dynamisch höchst differenzierte Interpretationen, die aufgrund der bestechenden Homogenität seines Ensembles sowohl durch fein herausgearbeitete Details als auch durch opulente, raumgreifende Klangpracht überzeugen“, begründet die Jury die Entscheidung.

Seit 1998 werden jährlich bedeutende Solistinnen und Solisten, Ensembles, Orchester sowie Dirigenten und Dirigentinnen mit dem renommierten Musikfestpreis geehrt. Sie alle haben durch ihr herausragendes künstlerisches Wirken in der internationalen Musikwelt eigenständige Akzente gesetzt und das Profil des Musikfests mitgeprägt. Zu den Preisträgern vergangener Jahre zählen unter anderem Nikolaus Harnoncourt, Jessye Norman, Marc Minkowski, Hélène Grimaud, Janine Jansen, Rolando Villazón, Philippe Herreweghe, Martin Grubinger und zuletzt René Jacobs.

Der 2005 im oberfränkischen Kronach geborene Organist Jan Liebermann überzeugte die Deutschlandfunk-Musikredaktion sowie die Leitung des Musikfestes „mit seiner beachtlichen Reife und musikalischen Gestaltungskraft“, hieß es. Er ist der erste Organist, der mit dem Nachwuchspreis ausgezeichnet wurde. Preisträger der Vorjahre waren unter anderem die Geigerinnen Julia Fischer und Patricia Kopatchinskaja, die Pianisten Kristian Bezuidenhout und Sophie Pacini sowie der Bariton Äneas Humm.