Musikalisches Gedenken an jüdische Opfer
Die Weimarer Stadtgesellschaft beteiligt sich in diesem Jahr an der Aktion „Klang der Stolpersteine“. Dabei solle am 9. November an verschiedenen Stolpersteinen im Stadtgebiet mit musikalischen Beiträgen im Nationalsozialismus verfolgten Jüdinnen und Juden gedacht werden, teilte die Hochschule für Musik Franz Liszt am Montag in Weimar mit.
Inspiriert durch das gleichnamige Jenaer Projekt aus den Vorjahren und initiiert durch die Gesellschaft zur Erforschung der Demokratie-Geschichte (GEDG) gestalteten Chöre und Musikgruppen die Konzerte. Dem dezentralen Gedenken an den Stolpersteinen schließe sich ein Treffen der Chöre auf dem Theatervorplatz an. Dort werde nach einer Ansprache gemeinsam das jiddische Lied „Dos Kelbl“ gesungen.
Die Geschichte Weimars sei durchzogen und geprägt von den Taten der Nationalsozialisten der 1920er- bis 1940er-Jahre. Allein in dem 1937 auf dem Ettersberg gelegenen Konzentrationslager Buchenwald seien etwa 56.000 Menschen ermordet worden. Heute seien in der Stadt 46 Stolpersteine verlegt, die an die verfolgten und in den Tod getriebenen Jüdinnen und Juden Weimars erinnerten. Das Projekt wolle ein Zeichen gegen Menschenfeindlichkeit, Rechtsextremismus und Antisemitismus setzen.
2017 fand in Jena erstmals unter dem Namen „Klang der Stolpersteine“ an verschiedenen Stolpersteinen in der Stadt ein musikalisches Gedenken statt. Mittlerweile ist der „Klang der Stolpersteine“ ein ortsübergreifendes Projekt, das in diesem Jahr neben Jena und Weimar auch in Naumburg und Bad Köstritz stattfinden wird.