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Museumsbesuch ohne Worte: Tag des Schweigens im Kloster Dalheim

Das LWL-Klostermuseum in Lichtenau bei Paderborn lässt am kommenden Sonntag die klösterliche Tradition des Schweigens wieder aufleben. Die „Schweige-Challenge“ zu Beginn der Fastenzeit bietet Gästen einen Parcours mit 23 Mitmach-Stationen, wie der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) am Mittwoch ankündigte. Sie reichten vom „stillen Chillen“ in der Klosterkirche über einen kleinen japanischen Zen-Garten zum Mitgestalten bis hin zum Balance-Brett. Auch könnten sich Besucherinnen und Besucher etwa im meditativen Origami-Falten üben oder im Kreuzgang erfahren, wie lang sich eine Minute ohne Worte anfühlen kann, hieß es.

Das Team des LWL-Landesmuseums bietet die Aktion zur Fastenzeit bereits im sechsten Jahr an. Mit dem Tag des Schweigens berufe sich das Kloster Dalheim auf eine der ältesten Tugenden klösterlichen Lebens und wolle zugleich an die Gegenwart anknüpfen, sagte Museumsleiter Ingo Grabowsky. „Dabei geht es um das bewusste Innehalten und den Verzicht in Zeiten, in denen wir ständig smalltalken, livestreamen, tiktoken, facetimen und Sprachnachrichten senden.“

Die Veranstaltung ohne Worte baut demnach auf die Dauerausstellung im einstigen Kloster auf, die den Alltag der Ordensleute beleuchtet. So verbrachten die Augustiner-Chorherren in Dalheim einen Großteil ihres Klosterlebens im Schweigen. Sie verzichteten aber nicht nur auf das Sprechen, sondern mit dem Eintritt ins Kloster auch auf ihre alte Identität oder ihren privaten Besitz.