Aufgrund des großen Publikumsinteresses verlängert das Wilhelm-Busch-Museum in Hannover seine Ausstellung zum Terroranschlag auf die französische Satire-Zeitschrift „Charlie Hebdo“ um fünf Wochen. Eine Auswahl von 28 Werken ist nun bis zum 2. März zu sehen, wie das Karikaturen-Museum am Mittwoch in Hannover mitteilte. Die Schau über den Anschlag vor zehn Jahren sollte ursprünglich am Sonntag enden. Zudem bietet das Museum zusätzliche Sonntagsführungen an.
Mit der Ausstellung „Die Freiheit der Kunst: Charlie Hebdo – Zehn Jahre nach ‘Je suis Charlie’“ erinnert das Museum gemeinsam mit Häusern in Frankfurt/Main, Kassel, Oberhausen und Dortmund an das schreckliche Ereignis. Künstlerinnen und Künstler hätten dazu Cartoons, Karikaturen und Eindrücke zu dem Terroranschlag und zur Kunstfreiheit eingesandt, hieß es.
Bei dem Anschlag waren am 7. Januar 2015 zwölf Menschen von islamistischen Attentätern ermordet worden. Zuvor hatte das französische Magazin islamkritische Karikaturen über den Propheten Mohammed und seine Anhänger veröffentlicht. Die Anschlagsserie rund um das Attentat sorgte für internationales Entsetzen. Zehntausende Menschen gingen in Paris unter dem Motto „Ich bin Charlie“ auf die Straße.
Die Ausstellung soll den Angaben zufolge auch verdeutlichen, dass vor dem Hintergrund des Rechtsrucks in Deutschland und seinen Nachbarländern kritische Kunst heute wieder im Spannungsfeld stehe. Die Karikatur als Kunstform halte der Gesellschaft bereits seit Jahrhunderten einen Spiegel vor. „Was darf Kunst – und was muss sie dringend?“, darüber solle diskutiert werden.