Museum Reinhard Ernst öffnet in Wiesbaden

Nach rund acht Jahren Planungs- und Bauzeit öffnet das neue Museum Reinhard Ernst in Wiesbaden am Sonntag erstmals für Besucherinnen und Besucher seine Türen. Mit der Ausstellung „Farbe ist alles!“ feiere das Haus „die Malerei in absolut jedem Werk“, sagte die Kuratorin Lea Schäfer am Donnerstag in der hessischen Landeshauptstadt. Der reguläre Publikumsbetrieb beginnt am Dienstag.

Insgesamt 60 internationale Werke aus der Privatsammlung von Reinhard Ernst sollen zu sehen sein, darunter Arbeiten von Friedel Dzubas, Frank Stella und Helen Frankenthaler. Die Ausstellung zeigt den Angaben zufolge „besondere Höhepunkte in der Geschichte der Abstraktion nach 1945“. Das Haus legt außerdem einen Fokus darauf, bereits Kinder an die abstrakte Kunst heranzuführen: Bis 18 Jahre ist der Eintritt frei, vormittags öffnet das Museum ausschließlich für Schulklassen und Bildungseinrichtungen.

Der Unternehmer und Stifter Reinhard Ernst, der unter anderem mit der Herstellung von Präzisionsgetrieben sein Vermögen machte, sammelt seit mehreren Jahrzehnten abstrakte Kunst und besitzt mittlerweile fast 1.000 Arbeiten. Die Finanzierung der Kulturarbeit und Kunstvermittlung trägt die Stiftung des Ehepaares Sonja und Reinhard Ernst ebenso die Baukosten des Museums von rund 80 Millionen Euro und die Betriebskosten.

Das Museum wurde vom renommierten Architekten und Pritzker-Preisträger Fumihiko Maki (1928-2024) entworfen. Das Gebäude in Wiesbaden ist der zehnte und zugleich letzte Museumsbau Makis, der Anfang Juni starb. Ihm ist dort bis Februar kommenden Jahres eine Sonderausstellung gewidmet.