Das Museum Ludwig in Köln feiert im kommenden Jahr sein 50-jähriges Bestehen und zeigt unter anderem eine Retrospektive zu der japanischen Künstlerin Yayoi Kusama. Geplant ist auch eine Ausstellung, die die Kunst der internationalen schwarzen Diaspora in Beziehung zur europäischen Moderne setzt, wie das Museum am Donnerstag ankündigte. Mit der am 14. März startenden Schau zu der mittlerweile 96 Jahre alten Kusama blicke das Museum auch auf seine Gründung zurück, befand sich unter den Werken, die zur Gründung des Museum Ludwig führte, doch auch ein Werk von ihr. Neben diesem und weiteren ikonischen Werken zeige die Schau zudem Arbeiten, die in Europa bislang nicht zu sehen waren. Ein Höhepunkt soll der neue „Infinity Mirror Room“ sein, den Kusama im Museum einrichtet.
Die 1929 geborene Kusama ging 1957 in die USA und wurde dort Teil der New Yorker Kunstszene der 1960er Jahre. Zurück in Japan habe sie ihre Formensprache sich wiederholender Muster weiter zu einem unverwechselbaren Werk weiterentwickelt, hieß es. Mit ihren begehbaren Spiegelräumen sei die Künstlerin weltberühmt geworden, ihre Polka-Dots seien zu einem Markenzeichen geworden. In ihrer Kunst spreche Kusama große Themen wie Tod und Schmerz, Krankheit und innere Seelenzustände, Krieg und Liebe an. Die Ausstellung in Köln dauert bis zum 2. August.
Unter dem Motto „Along the Color Line. Perspektiven einer transatlantischen Moderne“ präsentiert das Museum vom 3. Oktober 2026 bis zum 7. März 2027 eine interdisziplinäre Überblicksausstellung, die die Kunst der internationalen schwarzen Diaspora versammelt. Eine Vielzahl von internationalen Leihgaben von modernen und zeitgenössischen Gemälden, Skulpturen, Zeichnungen sowie Literatur und Musik der schwarzen Diaspora werden mit Werken aus der Sammlung des Museums Ludwig in Dialog gesetzt. Sie sollen zeigen, wie diese künstlerischen Ausdrucksformen zu Beginn des 20. Jahrhunderts zum Ort des Austauschs und der Auseinandersetzung zwischen den Kulturen wurden.
Hintergrund der Schau sei, dass in europäischen Museen schwarze Künstlerinnen und Künstler oft nur schwach oder gar nicht vertreten sind, hieß es. Die Ausstellung frage, wie schwarze Künstler durch ihre Werke neue Narrative schufen, die koloniale und eurozentristische Sehgewohnheiten herausfordern. Anhand von Bewegungen wie der Harlem Renaissance in den USA oder die Négritude-Bewegung in Europa würden die Beziehungen zwischen den Kontinenten nachgezeichnet und die Auswirkungen auf heutige Kunstproduktionen untersucht.