Museum für abstrakte Kunst in Wiesbaden öffnet Ende Juni seine Türen

Das neu errichtete Museum Reinhard Ernst für abstrakte Kunst in Wiesbaden wird nach fünfjähriger Bauzeit am 23. Juni eröffnet. Auf 2.500 Quadratmetern Ausstellungsfläche sollen von diesem Zeitpunkt an die private Sammlung des Unternehmers und Museumsgründers Reinhard Ernst sowie Leihgaben aus dem In- und Ausland zu sehen sein, teilte die für das Museum verantwortliche Reinhard und Sonja Ernst-Stiftung am Mittwoch mit. Die erste Sonderausstellung werde dem Architekten Fumihiko Maki gewidmet. Der Japaner hatte den dreistöckigen Bau in Wiesbaden entworfen.

Die Stiftung sprach davon, dass die internationale Kunstszene mit der Eröffnung ein „neues Museum von Weltrang“ erhalten werde. Gezeigt würden Gemälde und Skulpturen von Künstlern wie Tony Cragg, Lee Krasner, Pierre Soulages oder Atsuko Tanaka. Einige Werke werden zum ersten Mal überhaupt öffentlich präsentiert. Die Sammlung des Stifters umfasst nach eigenen Angaben mehr als 960 Kunstwerke.

Museumsdirektor Oliver Kornhoff erklärte, die erste Sammlungspräsentation solle den Besuchern verständlich machen, was das „Abenteuer Abstrakte Kunst“ ausmache: Die Ausstellung zeichne die kurz nach dem Zweiten Weltkrieg entstandenen Verbindungen zwischen Künstlerinnen und Künstlern in Europa, den USA und Japan nach und beschreibe die „epochemachenden kunsthistorischen Umbrüche dieser Zeit“.

Der in Wiesbaden lebende Unternehmer Ernst hatte der Landeshauptstadt im Jahr 2016 vorgeschlagen, auf eigene Kosten ein Museum für moderne Kunst bauen zu lassen. Die Stadt stellte für das Projekt ein zentrumsnahes Grundstück zur Verfügung, Ende 2019 hatten die Bauarbeiten begonnen. Die Kosten für das Museum Reinhard Ernst beziffert die Stiftung auf rund 80 Millionen Euro.