Museum Folkwang widmet sich dem Thema Haare
Wie man Frisur und Bart gestaltet, sei Ausdruck der Persönlichkeit und noch viel mehr, meint das Museum Folkwang. Und widmet dem mal mehr oder weniger vorhandenen Haar eine eigene Ausstellung.
Von borstig über stufig bis struppig: Mit Haaren beschäftigt sich eine Sonderausstellung im Essener Museum Folkwang. In “Grow It, Show It!” geht es ab 13. September um die geschichtliche, politische und alltagskulturelle Bedeutung von Haaren, wie das Museum am Dienstag mitteilte. Bis 12. Januar würden historische wie aktuelle Fotografien, Videos und Filmclips aus Kunst, Mode und Social Media präsentiert.
“Wie wir Kopf-, Gesichts- und Körperhaare zeigen oder verbergen, wachsen lassen oder rasieren, ist Ausdruck unserer Persönlichkeit, aber auch der Zugehörigkeit zu gesellschaftlichen, religiösen oder kulturellen Gemeinschaften”, so das Museum. “Über Frisuren kommunizieren, optimieren, kaschieren wir ein Stück unserer Identität, grenzen uns ab oder fügen uns ein ins Kollektiv, und senden damit – gewollt oder ungewollt – Botschaften aus.”
Fotografen wie Helmut Newton, Chaumont-Zaerpour oder Suffo Moncloa inszenierten Frisuren nicht nur als Accessoires, sondern als zentrales Gestaltungselement. Hoda Afshar, Thandiwe Muriu, Maria Tomanova und andere Künstler stellten Haare als Mittel des Widerstands und der Emanzipation dar. Darstellungen vom 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart zeigten, dass Haare nicht nur Gegenstand der Schönheitsindustrie seien, sondern auch in queer-feministischen, körperpolitischen und postkolonialen Diskursen eine Rolle spielten.