Museum: Erstes Foto Deutschlands schon 1837 gemacht

Es ist eine kleine Sensation: Am kommenden Dienstag will das Deutsche Museum erstmals Deutschlands älteste Fotografie präsentieren. Sie ist fast 190 Jahre alt und zeigt ein Münchner Motiv.

 Zur Entstehungsgeschichte der Fotografie gibt es neue Erkenntnisse. Wie das Deutsche Museum am Mittwoch mitteilte, verfügt es über ein Lichtbild aus dem Jahr 1837. Bisher ging die Forschung davon aus, dass die ersten Fotos in Deutschland 1839 aufgenommen wurden. Um welchen Fotografen und welches Motiv genau es sich handle, wollte ein Sprecher des Museums auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) nicht verraten. Er verwies auf einen Pressetermin am 28. Mai.

Cornelia Kemp, langjährige Kuratorin für Foto und Film am Deutschen Museum, wird nach den Worten des Sprechers ihre neuesten Erkenntnisse und auch das erste deutsche Foto präsentieren. Dieses werde normalerweise in einem speziellen Kühl-Depot aufbewahrt. Kemp habe ihre Entdeckung bei Recherchen für ein neues Buch gemacht. Es heißt “Licht – Bild – Experiment. Franz von Kobell, Carl August Steinheil und die Erfindung der Fotografie in München” und erscheint im Wallstein Verlag in Göttingen.

In der Verlagsankündigung heißt es, der Mineraloge Franz von Kobell habe 1837 in München die Frauenkirche und andere Gebäude in Lichtbildern festgehalten und auf Papier fixiert. Die Geschichtsschreibung zur Entstehung der Fotografie müsse in Teilen revidiert werden. Von Kobell war auch als Schriftsteller erfolgreich. Er verfasste die “Gschicht vom Brandner Kasper”, eine der bekanntesten bayerischen Mundarterzählungen.