Museum Ägyptischer Kunst integriert Fotografien von Altenkirch

“Ist ein Foto möglich?” – Diese Frage stellte Dirk Altenkirch regelmäßig, als er 1983 in Ägypten mit seiner Kamera unterwegs war. Wen und was er damals fotografiert hat, ist nun in München zu sehen.

Unter dem Titel “Mumkin Sura?” (Ist ein Foto möglich?) zeigt das Staatliche Museum Ägyptischer Kunst in München vom 14. Mai bis 20. Oktober Fotografien von Dirk Altenkirch. Mehr als 80 Schwarz-Weiß-Aufnahmen, die dieser auf seiner Reise 1983 durch Ägypten machte, wurden in die Ausstellung integriert. Die Bilder und Porträts geben der Ankündigung zufolge seltene und einzigartige Einblicke in den Alltag der Menschen abseits der Touristenpfade, der sich bis heute nur wenig verändert hat.

Über sechs Meter hohe Banner sind vor den Fenstern zum Innenhof in den beiden Räumen “Kunst und Form” und “Kunst und Zeit” aufgehängt. Darauf seien die einzelnen Etappen der Ägyptenreise des Fotografen in insgesamt 65 Bildern zu sehen. Auf 18 Bahnen stünden die Frauen, Männer und Kinder im Mittelpunkt, denen Altenkirch an den Ausgrabungsstätten, an den Marktständen und Geschäften, in den Cafehäusern oder in den engen Gassen der Oasendörfer begegnet sei. Im Durchgang zwischen beiden Räumen kann der Besucher auf einer Bilderleiste 19 weitere Porträtaufnahmen sehen.

Der Fotograf widmete der ägyptischen Grabungsmannschaft in Quantir viele Bilder, dem “Rais” als Oberhaupt der Arbeiter ebenso wie einzelnen “Quftis” (Facharbeitern), deren Familien teils über mehrere Generationen an den Grabungsprojekten mitwirkten. Dazu gehörten auch junge Frauen, die als Trägerinnen die aus alten Autoreifen hergestellten Schuttkörbe auf ihren Köpfen balancierten und die Erde zu meterhohen Bergen aufschütteten. Außerdem durchstreifte Altenkirch das bunte Alltags- und Straßenleben von Kairo und Alexandria.

Der 1955 in Karlsruhe geborene Altenkirch widmete sich schon während seines Architekturstudiums der Fotografie und gründete ein Fotoatelier. Schwerpunkte seien bis heute Architekturfotografie sowie Dokumentationen von Kunst und für die Denkmalpflege.