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Museen erstellen Video-Wörterbuch in Gebärdensprache

Die acht LWL-Museen für Industriekultur in Westfalen und Lippe wollen mit einer neuen Video-Reihe in Gebärdensprache das Interesse von tauben und hörbehinderten Menschen für ihr Angebot wecken. In dem Online-Glossar auf Youtube werden Begriffe aus dem Bergbau und Hüttenwesen von einem Dolmetscher in Zeichensprache erläutert, wie der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) am Freitag mitteilte. In den Beiträgen, die zwischen 40 Sekunden und drei Minuten lang sind, geht es etwa um die Redewendung „Glück auf“, den „Kumpel unter Tage“ oder den Strukturwandel im Ruhrgebiet. Die Filme sind untertitelt.

Die ersten fünf Videos in Gebärdensprache wurden anlässlich des bevorstehenden Weltgehörlosentages am 24. September online gestellt. Weitere 33 Beiträge sollen nach und nach veröffentlicht werden. Geplant ist zudem, das Internet-Wörterbuch im kommenden Jahr mit Themen zur Ziegel- und Glasherstellung, Textilindustrie und Binnenschifffahrt aufzustocken. In Nordrhein-Westfalen leben laut dem Portal Rehadat.de, das Betriebe in Fragen zur Inklusion am Arbeitsplatz unterstützt, rund 12.000 gehörlose Menschen sowie knapp 3,2 Millionen schwerhörige und 1.900 taubblinde Menschen.

Die LWL-Museen für Industriekultur, die an acht ehemaligen Orten der Arbeit untergebracht sind, bieten seit einigen Jahren regelmäßig inklusive Führungen für Menschen mit und ohne Behinderungen an. Mit dem neuen Angebot wolle der LWL die Chancen von tauben Menschen zur Teilhabe an Kultur in Schule und Freizeit verbessern, erklärte Anja Hoffmann, Referentin für Bildung, Vermittlung und Inklusion.

Zum Museumsverbund gehören die einstigen Zechen Zollern (Dortmund), Hannover (Bochum) und Nachtigall (Witten), die Henrichshütte in Hattingen, das Schiffshebewerk Henrichenburg in Waltrop sowie das Textilwerk in Bocholt. Die alte Ziegelei Lage in Lippe und die Glashütte Gernheim in Petershagen in Ostwestfalen liegen abseits des Ruhrgebiets.