Einsamkeit im Alter: Müntefering dringt auf neue Strategien

Einsamkeit ist ein gesellschaftliches Problem. Der frühere Arbeits- und Sozialminister Franz Müntefering fordert ein Umdenken und hat eigene Strategien gegen Einsamkeit im Alter.

Der frühere SPD-Vorsitzende Franz Müntefering (Archivbild)
Der frühere SPD-Vorsitzende Franz Müntefering (Archivbild)Imago / IPON

Der frühere SPD-Chef Franz Müntefering beklagt Einsamkeit im Alter. „Jeden Tag sterben in Deutschland Menschen ganz alleine“, sagte er der Augsburger Allgemeinen. Mit Recht habe das in der Pandemiezeit Empörung ausgelöst. „Und deshalb müssen wir uns als Gesellschaft überlegen, was wir da tun können“, sagte der 84-Jährige.

„Ich könnte mir vorstellen, dass Kommunen Sozialarbeiter und Sozialarbeiterinnen beschäftigen, die sich um einsame Menschen kümmern, die mal anrufen oder vorbeikommen, es aber auch akzeptieren, wenn jemand sagt: Danke, aber ich will nur meine Ruhe haben“, sagte Müntefering. Er habe das bei seiner Mutter selbst erlebt, bei der der katholische Frauendienst jede Woche zwei- oder dreimal vorbeigeschaut habe: „Die hatten Zeit, die tranken Kaffee und erzählten sich viel.“

Gegen die pauschale Erhöhung des Renteneintrittsalters

Der frühere Arbeits- und Sozialminister sprach sich gegen eine weitere pauschale Erhöhung des Renteneintrittsalters aus: „Aber ich würde den Leuten sagen, wenn ihr länger wollt, dann steht euch der Weg auch frei.“ Oft scheitere das am Arbeitgeber. „Aber Alte können noch was“, fügte Müntefering hinzu.