Münchner Pinakothek der Moderne macht „Social Seating“ möglich

Ins Museum gehen und es sich dort in einer Sitzlandschaft mit anderen Besuchern bequem machen – das geht demnächst in der Pinakothek der Moderne in München. Das Projekt hat durchaus ein Ziel.

„Sitzen als kollektives Erlebnis“ wird Besucherinnen und Besuchern vom 26. April bis 11. Mai 2025 in der Münchner Pinakothek der Moderne angeboten. Ein Jahr lang soll in der Rotunde des Hauses eine Landschaft aus unterschiedlichen Sitzmöbeln dazu einladen, Platz zu nehmen und in Kommunikation zu treten, wie es in der Ankündigung heißt. Die Begegnung von Museumsbesuchern werde als „Social Seating“ im musealen Raum inszeniert. Die Möglichkeit von offener Kommunikation, aber auch das Verhältnis der Menschen zum Sitzen und den Sitzobjekten stünden dabei im Mittelpunkt.

Mit „Social Seating“ wird der Mitteilung zufolge ein Dienstleistungsangebot bezeichnet, das eine soziale Vernetzung fördern soll. Passagiere in Flugzeugen oder Teilnehmer von Veranstaltungen könnten sich ihre Sitznachbarn gezielt anhand von Social-Media-Daten aussuchen, die freiwillig zur Verfügung gestellt würden. In der Rotunde der Pinakothek würden sich die Menschen jedoch spontan begegnen.

Die von der Neuen Sammlung präsentierten 15 Sitzobjekte sind den Angaben nach internationale Designentwürfe aus den 1950er Jahren bis heute. Die Ausstellung reflektiere über die zeitlichen und gesellschaftlichen Zusammenhänge von kollektivem Sitzen, über spielerische, modulare und experimentelle Entwürfe sowie über das Umdenken im Industriedesign in Bezug auf Material und Nachhaltigkeit. Vor dem Hintergrund einer wachsenden sozialen Entfremdung, die durch die virtuelle Welt und die zunehmende Digitalisierung entstanden sei, solle die Schau wieder den direkten Kontakt von Mensch zu Mensch und damit analoge Gespräche fördern.