Münchner Literaturhaus zeigt Schau zu Ingeborg Bachmann

Sie gilt als eine der bedeutendsten Autorinnen des 20. Jahrhunderts. Auch ein Preis wurde nach der österreichischen Schriftstellerin Ingeborg Bachmann benannt. Nun widmet ihr das Münchner Literaturhaus eine Ausstellung.

Die große österreichische Dichterin Ingeborg Bachmann (1926-1973) soll erstmals in einer umfassenden Ausstellung in München gewürdigt werden. Unter dem Titel „Ich bin es nicht. Ich bin’s.“ ist die Schau vom 30. April bis zum 3. November im Literaturhaus zu sehen, wie es in der Ankündigung heißt. In Zusammenarbeit mit der Österreichischen Nationalbibliothek wird demnach bisher Unveröffentlichtes aus dem Nachlass gezeigt. Darunter seien Briefe von Max Frisch, Henry Kissinger, Marie Luise Kaschnitz und Nelly Sachs.

Zu sehen sein werden laut Mitteilung auch viele Originalmanuskripte, Persönliches wie ihre Schreibmaschine und ihre Garderobe. Dazu kämen seltene Ton- und Filmdokumente. All die Exponate sollen belegen, wie sehr Bachmanns Leben einem ästhetischen Konzept gefolgt sei, das von ihrem Werk nicht zu trennen sei. Bis heute inspiriere die Schriftstellerin Biografen und Filmemacherinnen, die Literaturwissenschaft und Generationen von Leserinnen weltweit. Video-Kommentare zeitgenössischer Bachmann-Expertinnen und -Experten zeugten von der Aktualität und anhaltenden Wirkung ihrer Texte.

Über sich sagte Bachmann einmal: „Ich existiere nur, wenn ich schreibe, ich bin nichts, wenn ich nicht schreibe, ich bin mir selbst vollkommen fremd, aus mir herausgefallen, wenn ich nicht schreibe.“ Die fünf Stationen der Schau fokussierten ihre zentralen Werke, von der frühen Erzählung „Das Honditschkreuz“ (1944) über die berühmten Gedichtbände „Die gestundete Zeit“ (1953) und „Anrufung des großen Bären“ (1956) bis zum gefeierten, vielinterpretierten einzigen Roman „Malina“ (1971).

Die Stationen in der Schau sollen Orte deutlich machen, die sie, die Unbehauste, prägten, wie es heißt: Das Klagenfurt ihrer Kindheit, das Wien ihres frühen Ruhms, München, Zürich, Berlin und immer wieder Rom – „Ich habe hier leben gelernt.“ Die Ausstellung wolle Bachmann als ebenso selbstbewusste wie verletzliche Künstlerin zeigen, aber auch als frühen Medienstar und Stilikone sowie als politische Schriftstellerin.