Münchner Energiesparprojekt mit der Caritas bewährt sich

Unter dem Motto “Weiße Ware” geht die Stadt München mit der Caritas auf die Suche nach stromfressenden Geräten in Haushalten. Bis zu 190 Euro mehr bleiben schon, wenn Leuchtmittel oder Duschköpfe ausgetauscht werden.

Die Stadt München und die Caritas haben Bürgerinnen und Bürgern beim Energiekosten-Sparen geholfen. Im Durchschnitt hat das Projekt “Weiße Ware” 120 Euro Ersparnis im Jahr gebracht, wie das Sozialreferat der Stadt und der katholische Wohlfahrtsverband am Donnerstag mitteilten. Seit April 2023 haben demnach Münchner Bürger, die etwa von Bürgergeld oder Grundsicherung im Alter leben, im Rahmen einer Energiesparberatung alte, stromfressende Haushaltsgeräte überprüfen und gegen neue, energiesparsame Geräte austauschen lassen. Das Interesse sei weiter groß. Monatlich gingen rund 45 Anfragen ein.

Der Bilanz zufolge wurden innerhalb eines Jahres 425 Kühlschränke, Kühlgefrierkombinationen, Wasch- und Spülmaschinen für 291 Haushalte ausgetauscht. Die Neugeräte hätten im ersten Jahr rund 91.700 Kilowattstunden oder 34.800 Euro an Stromkosten eingespart, sagte Martina Walter von der Caritas. Das wirke sich nicht nur finanziell aus, sondern bedeute auch fast 40 Tonnen weniger CO2 für die Umwelt.

Die Auswertung zeige, dass sich zwischen Anfang April 2023 und Ende März 2024 rund 62 Prozent alleinstehender Münchnerinnen und Münchner zwischen 50 und 80 Jahren beworben hätten, heißt es. Mehr als die Hälfte (342 Personen) erhalte Grundsicherung, weil die Rente für den Lebensunterhalt nicht reiche. Thomas Keimerl, Leiter der Energieberatung bei der Caritas München, sagte, er würde sich freuen, wenn künftig noch mehr Familien mit Kindern auf die Maßnahme aufmerksam würden. Bis zu 190 Euro weniger im Jahr an Energiekosten könnten anfallen, wenn nur Leuchtmittel oder Duschköpfe ausgetauscht würden.

Sozialreferentin Dorothee Schiwy begrüßte den Erfolg des Projekts, von dem andere Kommunen bereits inspiriert worden seien. Zugleich kritisierte sie, dass die im Regelsatz enthaltenen Pauschalen für Haushaltsstrom und die Neuanschaffung von Geräten viel zu gering seien.