Morduntersuchung gegen Bangladeschs Ex-Premierministerin Hasina

Gegen die gestürzte Regierungschefin von Bangaldesch, Sheikh Hasina, wird nun ermittelt – und zwar wegen Mordes. Dabei geht es um einen Händler, der bei Protesten gegen die Regierung getötet wurde.

Ein Gericht in Bangladesch hat am Dienstag eine Morduntersuchung gegen die ehemalige Premierministerin Sheikh Hasina angeordnet. Ihr und sechs weiteren Personen wird laut einem Bericht der “Dhaka Tribune” vorgeworfen, am Tod eines Lebensmittelhändlers bei Protesten gegen die Regierung im Juli beteiligt gewesen zu sein. Gegen sie würden Haftbefehle erlassen.

Neben der gestürzten Regierungschefin seien der Generalsekretär ihrer Partei Awami Liga, Obaidul Quader, der ehemalige Innenminister Asaduzzaman Khan sowie hochrangige Polizeibeamte betroffen. Es ist den Angaben zufolge das erste Strafverfahren gegen Sheikh Hasina, die am 5. August nach massiven Protesten aus dem Land geflohen war.

Friedensnobelpreisträger Muhammad Yunus, “Chefberater” der Übergangsregierung, betonte unterdessen, Hauptziel müsse der Schutz der Menschenrechte aller Bürger sein. Er sagte dies nach einem Besuch eines hinduistischen Tempels.

Nach dem Sturz von Hasina kam es zu einer Gewaltwelle von Muslimen gegen die hinduistische Minderheit in Bangladesch. Laut dem Verband Bangladesh National Hindu Grand Alliance wurden seitdem in 48 Distrikten mehr als 270 Angriffe auf Hindus registriert. “Das sind nicht nur Angriffe auf Einzelpersonen, sondern es handelt sich um einen Angriff auf die Hindu-Religion”, sagte ein Sprecher der Hinduallianz am Dienstag bei einer Pressekonferenz. Die Hindu-Minderheit gilt weithin als Anhänger der verhassten Awami Liga von Hasina, die sich als säkulare Partei verstand.