Monheim am Rhein wird neue Heimat für das Kyiv Symphony Orchestra

Die Stadt Monheim am Rhein wird provisorische Heimat für das Kyiv Symphony Orchestra. Das Orchester aus der ukrainischen Hauptstadt soll ab Sommer für voraussichtlich drei Jahre am Rhein ansässig werden, wie die Stadt am Mittwoch mitteilte. Das Orchester mit rund 70 Musikerinnen und Musikern unter der Intendanz von Oleksandr Zaitsev wird in das städtische Tochterunternehmen Monheimer Kulturwerke GmbH eingegliedert. Die Instrumentalisten mit Begleitpersonal und Familien kommen auf Einladung von Bürgermeister Daniel Zimmermann (PETO) und Martin Witkowski, Intendant und Geschäftsführer der Monheimer Kulturwerke.

Seit dem Überfall Russlands auf die Ukraine im Februar 2022 befinde sich das Kyiv Symphony Orchestra auf Auslandstournee, hieß es. „Damit das Orchester auch weiterhin mit öffentlichen Auftritten auf die dringliche Lage in seinem Heimatland aufmerksam machen und sich gegen die Auslöschung ukrainischer Kultur durch russische Kriegshandlungen stark machen kann, soll es von Monheim am Rhein aus die Möglichkeit haben, aktiv am internationalen Konzertgeschehen teilzunehmen“, erklärte die Stadt.

Beabsichtigt sind den Angaben nach Konzerte, Workshops und Kooperationen in Monheim am Rhein sowie nationale und internationale Auftritte. Zusätzlich stehen die Berliner Philharmoniker als Paten für Auftrittsmöglichkeiten und für die Vermittlung von Solisten und Dirigenten ein. Programmatisch werden die Auftritte durch die Monheimer Kulturwerke koordiniert. Ab kommendem Jahr soll die Kulturraffinerie K714 als Konzertsaal zur Verfügung stehen.

Die Wohnungen für die insgesamt 130 Ukrainerinnen und Ukrainer, die Ende Juli nach Monheim am Rhein umziehen werden, stellt den Angaben nach die städtische Wohnungsbaugesellschaft Monheimer Wohnen GmbH bereit. Der Sozialbereich der Stadtverwaltung unterstützt – wie auch bei anderen Flüchtlingen – die Integration der Musikerinnen und Musiker mit ihren Angehörigen.

„Mit der Residenz des Kyiv Symphony Orchestra in Monheim am Rhein leisten wir humanitäre Hilfe und ermöglichen, dass das Orchester weiter sicht- und hörbar bleibt“, erklärte Bürgermeister Zimmermann. Orchesterleiter Zaitsev nannte die Einladung der Stadt Monheim ein Beispiel für konkrete Taten zum Schutz der ukrainischen Kultur. „Es ist ein Beispiel für die gemeinsame Verteidigung hoher menschlicher Werte.“ Seit den ersten Monaten des Krieges erfülle das Kyiv Symphony Orchestra die Mission eines kulturellen Botschafters der Ukraine im Ausland, indem es die Musik ukrainischer Komponisten im Kontext ihrer Zugehörigkeit zur gesamteuropäischen Musiktradition präsentiere.