Schlechter Scherz oder politisch motivierte Tat? Unbekannte sorgten am Wochenende in München für “Stunk” vor einem Kirchengebäude und einer Behörde – offenkundig mit derselben Substanz.
Nach zwei Vorfällen vermutlich mit Buttersäure in München ermittelt die Polizei wegen einer möglichen politisch motivierten Sachbeschädigung. Ein Unbekannter hatte am Haupteingang der Münchner Bistumsverwaltung eine übelriechende Flüssigkeit ausgeschüttet. Nach Polizeiangaben vom Montag handelt es sich wahrscheinlich um Buttersäure. Am Tatort sei eine entsprechend beschriftete Flasche gefunden worden, sagte eine Polizeisprecherin auf Anfrage. Niemand sei verletzt worden. Am Samstag habe sich am Europäischen Patentamt etwas Ähnliches ereignet.
In beiden Fällen ermittelt die Polizei nun wegen einer möglichen politisch motivierten Sachbeschädigung. Die Polizeisprecherin sagte, es sei eine vorläufige behördeninterne Einschätzung: “Wir ermitteln in alle Richtungen.” Es könne sich auch um einen schlechten Scherz handeln, bei dem dann allerdings eine sehr ätzende Substanz benutzt worden sei. Für einen politischen Hintergrund sprächen der enge zeitliche Abstand zwischen beiden Taten und die Tatsache, dass es sich bei beiden Objekten um öffentliche Einrichtungen handle.
Buttersäure riecht nach einer Mischung aus ranziger Butter und Erbrochenem. Wegen ihres beißenden Gestanks wird sie auch in sogenannten Stinkbomben eingesetzt. Der Vertrieb von Artikeln mit dieser Substanz ist EU-weit jedoch verboten. Direkter Kontakt mit konzentrierter Buttersäure kann zu schweren Schäden an Augen und Atemwegen führen.