Modellprojekt: Kloster Amelungsborn will klimaneutral werden

Als erstes großes denkmalgeschütztes Gebäude der hannoverschen Landeskirche will das Kloster Amelungsborn bei Holzminden komplett klimaneutral werden. Nach sechsmonatiger Bauzeit wurde dort am Dienstag ein modernes CO2-sparendes Heizsystem in Betrieb genommen, wie das evangelische Kloster mitteilte. Es kombiniert eine Luft-Wasser-Wärmepumpe mit einer Holzpellet-Anlage und löst alte Ölheizungen ab.
Durch die Umstellung kann das fast 900 Jahre alte Kloster nach eigenen Angaben jährlich bis zu 30.000 Liter Heizöl einsparen.

Mit dem neuen System sollen die Räume der klostereigenen Tagungsstätte sowie Gästezimmer nachhaltig beheizt werden. Für Deutschlands größte Landeskirche sei das Modellprojekt zukunftsweisend, sagte ein Kirchensprecher. Vor dem Einbau wurden die historischen Böden des Klosters umfangreich archäologisch untersucht, um neue Leitungen verlegen zu können.

Insgesamt hat das Kloster mit Unterstützung der Landeskirche rund 700.000 Euro in die neue Anlage investiert. Der Bund hat das Projekt mit einer sechsstelligen Summe gefördert. „Wir freuen uns sehr, dass wir einen großen Schritt in Richtung Klimaneutralität tun konnten“, sagte der Abt des Klosters, der frühere Hildesheimer Regionalbischof Eckhard Gorka.

Amelungsborn ist ein ehemaliges Zisterzienserkloster und wurde 1135 gegründet. 1568 wurde es evangelisch. Mönche leben seit dieser Zeit nicht mehr in Amelungsborn. Stattdessen gibt es einen Konvent aus Menschen mit verschiedenen Berufen, die von Zeit zu Zeit im Kloster zusammenkommen. Die Klosterkirche wird für Gottesdienste der Ortsgemeinde genutzt.