Mitteldeutsche Kirche debattiert Windkraft auf Kirchenland

Mit der Debatte um die Verteilung der Erlöse von Windkraftanlagen auf Pfarrland hat die Frühjahrssynode der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) ihre Beratungen im Kloster Drübeck bei Wernigerode am Freitag fortgesetzt. Einem Antrag zufolge soll dafür das kirchliche Finanzgesetz entsprechend geändert werden. Ziel sei es, auch den Kirchgemeinden über die Beteiligung an den Pachterlösen mehr finanzielle Mittel zukommen zu lassen.

Antragsteller ist der Gothaer Landwirt und Vorsitzende des Klima- und Umweltausschusses der Synode, Mortimer von Rümker. Die Beteiligung an den Windkrafterlösen könnten Kirchengemeinden als Anreiz dienen, ihre Flächen für die regenerierbare Energieerzeugung nutzen zu lassen, sagte von Rümker. So könne ein wirksamer Beitrag zur Beschleunigung der Energiewende erreicht werden.

Für das Landeskirchenamt warnte Finanzdezernent Stefan Große, nur wenn die Kirche die Erlöse aus der Verpachtung ihrer Flächen vollständig für die Alimentierung der Gemeindepfarrer verwende, verzichte der Staat bislang auf die Grundsteuer. Diese Steuerbefreiung in einer geschätzten Höhe von einer Million Euro könne dann auch für diejenigen Flächen wegfallen, auf denen keine Energieanlagen geplant seien. Zahlen müssten die Steuern zwar die Pächter. Doch es sei zu erwarten, dass im Fall des Wegfalls der Befreiung die Pachterlöse sinken werden.

Laut Landeskirchenamt sei es jedoch grundsätzlich möglich, mit Pächtern von Pfarrland beim Bau solcher Anlagen einen „Klimabeitrag“ zu vereinbaren. Eine Entscheidung des Kirchenparlaments wird für Samstag erwartet.