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Mitsing-Gottesdienst zu Beatles-Songs in Heiliggeist Kirche

Der Heidelberger Pfarrer Vincenzo Petracca weiß, wie er seine Kirche lebendig hält: Am kommenden Sonntag (20. Juli) lädt er in der Gottesdienst-Reihe „Citykirche Rock ‘n’ Pop“ zu einem Pop-Gottesdienst mit Musik von den Beatles zum Mitsingen ein. Der Titel „Here comes the sun“ thematisiere das Jahresthema „Licht“ als christliches Symbol, sagte der Theologe dem Evangelischen Pressedienst, epd.

„Mit unseren Pop-Gottesdiensten erreichen wir Menschen, die sonst nicht in die Kirche kommen“, sagte Petracca. Zielgruppe des Beatles-Gottesdienstes seien Ältere und Menschen, die gerne „Evergreens“ hörten. „Die Band hat in den 1960er Jahren die Popmusik neu geschaffen“, betont der Pfarrer. Er selbst habe im Englischunterricht der Oberstufe seinerzeit das Lied „Yellow submarine“ analysiert.

„Der allererste Pop-Gottesdienst 2015 beschäftigte sich schon einmal mit den Beatles“, berichtet der Theologe. Seither greift er immer wieder moderne Musiker mit christlichem oder jüdischem Hintergrund für einen Gottesdienst auf: Von Bob Dylan über Madonna oder Leonhard Cohen. Zuletzt besuchten vergangenes Jahr 2.400 Menschen insgesamt vier Pop-Gottesdienste mit Musik von Taylor Swift und Adele.

Die zehn für den Gottesdienst ausgewählten Liedtexte der Beatles enthielten, so Petracca, zahlreiche christliche Anspielungen. „Let it be“ (übersetzt etwa: Alles wird gut) etwa ermutige dazu, Dinge zu akzeptieren, statt dagegen anzukämpfen. Der Text vermittle eine Botschaft des Trostes in schwierigen Zeiten.

„Musik ist Ausdruck von Lebensgefühl und transportiert Emotionen“, beschreibt der Pfarrer die Wirkung. In der Predigt würden allerdings auch die Themen der Liedtexte reflektiert. Einen Anklang auf Martin Luther Kings Rede (1963) „I have a dream“ gebe etwa John Lennons Klassiker „Imagine“, das explizit Frieden und Gerechtigkeit zum Thema habe.

Für den Herbst kündigte er den nächsten Pop-Gottesdienst an: Harry Styles, der ein „neues Männerbild 2025“ vertrete. „Jeder Musiker bringt ein spezielles Thema mit“, sagte Petracca. (1756/17.07.2025)