300 Veranstaltungen rund um Bach: In ganz Bayern wird für einen Monat die Musik des berühmten Barockkomponisten in verschiedensten Variationen erklingen. Es gibt viel zu entdecken.
Der große Barockkomponist Johann Sebastian Bach (1685-1750) hat zwar nie einen Fuß auf Münchner Boden gesetzt. Dennoch ist seine Musik in der bayerischen Landeshauptstadt fest verwurzelt. Das ist auch der Grund, dass die 99. Ausgabe des renommierten Bachfestes der Neuen Bachgesellschaft in diesem Jahr dorthin vergeben wurde. Offizieller Auftakt des bayernweiten Musikfestivals ist am 2. November in der Münchner Isarphilharmonie im Gasteig HP8, wie die Veranstalter ankündigten. Der Windsbacher Knabenchor und das Freiburger Barockorchester stimmten unter der Leitung von Ludwig Böhme auf vier Wochen Bachfest ein.
Mehr als 300 Veranstaltungen stehen den Angaben zufolge bis 30. November auf dem Programm. Sie sollen ganz unterschiedliche Perspektiven auf das Universum Bach eröffnen, sei es im Original oder in der zeitgenössischen Auseinandersetzung, historisch-kritisch oder ganz individuell. Geboten würden nicht nur Konzerte, sondern auch Führungen, Workshops oder Ausstellungen. Profis wie Laien von Iffeldorf über Augsburg bis Bayreuth interpretierten die Werke des Komponisten. Bach-Forscher Meinolf Brüser wolle das Geheimnis von der “Kunst der Fuge” lüften. Die musikalischen und geografischen Wege Bachs möchte das Ensemble Bach by Bike ergründen.
Initiatoren des Festivals sind laut Mitteilung die Münchner Kulturmanagerin Anna Kleeblatt, der Dirigent und Konzertorganist Hansjörg Albrecht und die Gasteig-Geschäftsführerin Stephanie Jenke. Im HP8 etwa könnten Interessierte in einer “virtuellen Himmelsburg” vom 31. Oktober bis 9. November mit VR-Brille und Kopfhörer in die Welt des 18. Jahrhundertes eintauchen. In der dort ebenfalls zu sehenden Schau “Kontrapunkte” näherten sich Künstlerinnen und Künstler dem Thema Bach bildnerisch.
Auch die beiden großen Kirchen beteiligen sich an dem Festival. So gibt es am Eröffnungswochenende Konzerte im Münchner Liebfrauendom sowie in der evangelischen Christus- und Erlöserkirche. “Bach”-Instrumente könnten bei einem Rundgang durchs Deutsche Museum entdeckt werden, die Staatliche Münzsammlung wiederum zeige eine Auswahl aus dem reichen Bestand von Münzen mit Porträts unter anderem von Bach, Mozart und Beethoven.