Mission EineWelt-Direktoren erwarten Impulse von LWB-Vollversammlung

Von der 13. Vollversammlung des Lutherischen Weltbundes (LWB) in Krakau erwarten die Mission EineWelt-Direktoren Gabriele und Hanns Hoerschelmann wichtige Impulse für die Arbeit des internationalen Partnerschaftszentrums der evangelischen Kirche in Bayern. Der LWB bilde den Rahmen der weltweiten Beziehungen, die Mission EineWelt im Auftrag der bayerischen Landeskirche gestalte, sagte Hanns Hoerschelmann laut Mitteilung am Donnerstag. Die Beschlüsse von Krakau würden eine wichtige Grundlage für diese Beziehungen bilden und in der konkreten Zusammenarbeit mit den Partnerkirchen mit Leben gefüllt. Es sei eine große Herausforderung, „die Themen und Beschlüsse der Vollversammlung in den kommenden Jahren in unseren eigenen kirchlichen Kontext hier in Bayern hineinzutragen“, sagte der Mission EineWelt-Direktor.

Das übergreifende Thema der Vollversammlung „Ein Leib, Ein Geist, Eine Hoffnung“ mache für ihn deutlich, dass es eine Einheit geben könne, „die unsere Verschiedenheiten aushält“. „Gerade in Zeiten, in denen populistische Parolen und kriegerische Auseinandersetzungen in Europa, aber auch in anderen Teilen der Welt zu unser Wirklichkeit gehören, braucht es Orte der gelebten Gemeinschaft“, sagte Hanns Hoerschelmann.

Bereits am Vorabend hatten Spitzenvertreter des Lutherischen Weltbundes (LWB) die Kirchen angesichts des Angriffskriegs Russlands gegen die Ukraine zu einer verstärkten Friedensarbeit aufgerufen. Zum Auftakt der Vollversammlung am Mittwoch sagte der scheidende Präsident Panti Filibus Musa, die Kirchen müssten notleidenden Menschen helfen und sich für Versöhnung einsetzen. „Lassen Sie uns nie vergessen, dass das unsere Mission ist“, rief der LWB-Präsident in der polnischen Stadt den rund 360 Delegierten zu. Der Krieg zeige die Verletzlichkeit der gesamten menschlichen Familie. In einer gespaltenen und zersplitterten Welt sei es wichtig, zusammenzukommen, sich gegenseitig zu unterstützen, Gottesdienst zu feiern, zu beten und zu dienen.

Mission EineWelt-Direktorin Gabriele Hoerschelmann zeigte sich gespannt darauf, „wie sich die Delegierten zur Klimakrise äußern werden“. Bei der Partnerschaftsarbeit von Mission EineWelt werde immer wieder deutlich, in welch großem Ausmaß die Menschen in den Partnerkirchen seit einigen Jahren unter dem Klimawandel litten.

Maria Stettner, Leiterin des Ökumene-Referats der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern, regte an, dass der LWB seine nächste Vollversammlung 2030 in Augsburg halten solle. Im Jahr 2030 jährt sich das Augsburger Bekenntnis von 1530 zum 500. Mal. Es wurde zu der zentralen Bekenntnisschrift der protestantischen Kirchen lutherischer Prägung.

Am Samstag sollen die Delegierten eine neue Präsidentin oder einen neuen Präsidenten wählen. Die Vollversammlung ist das höchste Entscheidungsgremium des Lutherischen Weltbundes. Der 1947 gegründete Lutherische Weltbund umfasst rund 150 Mitgliedskirchen mit 77 Millionen Gläubigen. Die Evangelisch-Augsburgische Kirche in Polen (EAKP) ist die Gastgeberin. Die EAKP umfasst mehr als 60.000 Mitglieder und ist die größte protestantische Kirche im katholisch geprägten Polen. (00/2985/14.09.2023)