“Mission” – Drama um eine Missionsstation im Südamerika

In Zusammenarbeit mit filmdienst.de und der Katholischen Filmkommission gibt die KNA Tipps zu besonderen TV-Filmen:

Der 1986 in Cannes mit der “Goldenen Palme” und 1987 mit dem Oscar (Beste Kamera: Chris Menges) prämierte Film von Roland Joffe porträtiert auf packende Weise katholische Geistliche vom Orden der Jesuiten im südamerikanischen Urwald. Konkret geht es um Dilemmata und Gewissenskonflikte bei ihrer Missionsarbeit im Zuge politischer Machtkämpfe im 18. Jahrhundert. In dieser Zeit sahen die Kolonialmächte in den indigenen Stämmen vor allem Material für den Sklavenmarkt.

Im Mittelpunkt des sehenswerten Films stehen drei Figuren: Der demütige Bruder Gabriel (Jeremy Irons) und der Sklavenhändler Mendoza (Robert De Niro), der unter Gabriels Einfluss sein Leben von Grund auf ändert, dem Orden beitritt und zum leidenschaftlichen Helfer und Fürsprecher der einst von ihm verfolgten Indigenen wird.

Die dritte Figur ist ein von der Kirchenleitung in Rom entsandter Kardinal (Ray McAnally), der beständig im Zwiespalt zwischen Anteilnahme und politischer Taktik über die Zukunft des kleinen Missionsposten zu entscheiden hat. Denn als das Gebiet 1750 durch den Abschluss des Vertrags von Madrid von Spanien an Portugal übergeht, sind der Frieden der Mission und die Freiheit der Indigenen gefährdet.

Das in epischer Breite langsam entwickelte Drama formuliert deutlich ethische Ansprüche und beherrscht seine filmischen Mittel auf bemerkenswerte Weise. Erstaunlich differenziert werden dabei auch die inneren Konflikte sichtbar.