Misereor unterstützt Kleinbauern in Kolumbien

Die diesjährige Fastenaktion des bischöflichen Hilfswerks Misereor stellt die Hilfe für Kolumbien in den Mittelpunkt. Unter dem Leitwort „Interessiert mich die Bohne“ wolle das größte katholische Hilfswerk für Entwicklungszusammenarbeit besonders den Blick auf die schwierige Situation von Kleinbäuerinnen und -bauern in dem lateinamerikanischen Land lenken, sagte Misereor-Hauptgeschäftsführer Pirmin Spiegel am Donnerstag in Ludwigshafen. Die Fastenaktion wird am Sonntag, 18. Februar, in Ludwigshafen bundesweit mit einem Gottesdienst eröffnet.

„Interessiert mich die Bohne“ verweist darauf, dass Kaffeebohnen und Hülsenfrüchte in Kolumbien wichtige Handelsgüter und landestypische Grundnahrungsmittel sind. Ziel der Fastenaktion sei es, dem Thema Welternährung mehr Wertschätzung entgegenzubringen und Partner in Kolumbien und weltweit zu unterstützen, sagte Spiegel. Misereor informiert bis Ostern über seine Projektarbeit und bittet um Spenden. In Deutschland wird für eine globale Verteilungsgerechtigkeit und nachhaltigen Konsum geworben.

Bundesweit engagieren sich nach den Worten des Misereor-Geschäftsführers zahlreiche Gemeinden und Gruppen zugunsten der Arbeit des Hilfswerks. Am fünften Fastensonntag (17. März) werden in allen katholischen Kirchengemeinden Deutschlands Spenden dafür gesammelt. Im Bistum Speyer gebe es ein eigenes Programm mit Exkursionen, Workshops, Gottesdiensten und Konzerten.

Der Speyerer Bischof Karl-Heinz Wiesemann würdigte die Arbeit von Misereor als einen „kirchlichen Leuchtturm“. Dessen Projekte schärften den Blick dafür, dass die katholische Kirche eine weltumspannende Gemeinschaft von Gläubigen sei. Nur gemeinsam könne die Menschheit zentrale Herausforderungen wie Klima- und Umweltschutz, Ernährungs- und Friedenssicherung bewältigen, sagte Wiesemann. Die Unterstützung von Misereor für rund 1.300 kolumbianische Kleinbauernfamilien zeige exemplarisch, dass Hilfe bei den Menschen vor Ort ankomme.

Eine lokale Mitarbeiterin der Landpastoral in der kolumbianischen Diözese Pasto lobte, die in ihrer Heimatregion von Misereor geförderten Projekte verbesserten das Leben von Bauernfamilien. Vor allem Frauen und Jugendliche profitierten von Ausbildungsangeboten, sagte Nidia Cielito Meneses. Dies stärke auch den sozialen Zusammenhalt in dem armen, von blutigen Konflikten geplagten Land.

Misereor fördert nach eigenen Angaben derzeit weltweit mehr als 3.000 Projekte in 86 Ländern. Im Jahr 2022 nahm das Hilfswerk insgesamt 241,5 Millionen Euro für seine Arbeit ein. Seit seiner Gründung 1958 habe es mehr als 114.400 Projekte mit mehr als 8,5 Milliarden Euro gefördert.