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Ministerpräsident Söder: Ritterschlag für bayerische Königsschlösser

Die Vorbereitungen liefen über Jahre. Am Ende dauerte es nur acht Minuten, dann waren Bayerns Königsschlösser – ohne Einwände – zum Unesco-Welterbe ernannt. Die Begeisterung im Freistaat ist groß.

Die Schlösser Neuschwanstein, Linderhof und Herrenchiemsee von König Ludwig II. (1845-1886) samt dem Königshaus am Schachen sind seit Samstag Teil der Unesco-Welterbeliste. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) sprach auf der Plattform X von einem weltweiten “Ritterschlag” für diese Bauten. Damit würden Geschichte, Kultur und Baukunst Bayerns gewürdigt. Der Freistaat sei ein gastliches Land und die Königsschlösser ein Besuchermagnet für Menschen aus aller Welt.

Gerade Neuschwanstein sei Bayerns Wahrzeichen schlechthin, führte Söder weiter aus. Das Märchenschloss verbinde große Kunst und Kultur und auch ein bisschen Kitsch und Klischee. Doch auch wenn manche beim Anblick an Disney denken mögen: “Nein. Neuschwanstein ist und bleibt das Original aus Bayern.” Der Ministerpräsident versicherte, das kulturelle Erbe für kommende Generationen bewahren zu wollen. Daher investiere der Freistaat viel Geld in Erhalt und Restaurierung.

Kunstminister Markus Blume (CSU) erklärte, mit diesem Status sei ein Traum Wirklichkeit geworden. Die Königsschlösser seien Denkmäler von Weltklasse und Orte, die Millionen Menschen aus aller Welt verzauberten. Von ihnen gehe eine einzigartige Magie aus: “Hier verschmelzen große Baukunst und atemberaubende Landschaft zu unvergleichlichen Gesamtkunstwerken.”

Finanz- und Heimatminister Albert Füracker (ebenfalls CSU) erinnerte daran, dass die bayerischen Königsschlösser damit offiziell auf einem Niveau mit weltbekannten Stätten wie Schloss Versailles, die Akropolis von Athen oder die Chinesische Mauer seien. Die Auszeichnung bestätige die Bedeutung der einzigartigen Bauwerke und ihren außergewöhnlichen universellen Wert für die ganze Menschheit.

Der Präsident der Bayerischen Schlösserverwaltung, Hermann Auer, wertete die Ernennung als große Ehre. Die Königsschlösser seien Sehnsuchtsorte, die die Menschen weltweit berührten. “Mein Dank gilt allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die tagtäglich und über viele Jahrzehnte mit Herzblut und Fachwissen zum Erhalt und zur lebendigen Vermittlung dieser einzigartigen Denkmäler beitragen.”

Die Königsschlösser Neuschwanstein, Linderhof, Herrenchiemsee und das Königshaus am Schachen sind untrennbar mit der Person König Ludwig II. verbunden. Der Monarch war Bauherr, Schöpfer und Ideengeber zugleich.

Er schuf sich laut Mitteilung mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln künstliche Inszenierungen vergangener Zeiten wie dem Mittelalter, dem Barock und dem Rokoko. So seien Orte wie die Wartburg, Versailles, der Orient, die blaue Grotte in Capri lebendig geworden, die dem Monarchen das Eintauchen in eine Kunstwelt abseits der Zwänge seiner monarchischen Pflichten erlaubten. In seinen Königsschlössern seien außergewöhnliche Objekte von Kunsthandwerk und innovativer Technik erhalten, die es in dieser Perfektion nirgendwo gebe.