Nun ist es klar: Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Haseloff will Platz für einen Jüngeren machen. Wirtschaftsminister Sven Schulze soll als Spitzenkandidat für die CDU bei der Landtagswahl ins Rennen gehen.
Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) tritt bei der kommenden Landtagswahl nicht erneut als Spitzenkandidat seiner Partei an. Das erklärte Haseloff am Donnerstag in Magdeburg. Spitzenkandidat der CDU bei der Wahl im Herbst 2026 soll demnach nun der 46 Jahre alte Wirtschaftsminister Sven Schulze werden.
Der 71-jährige Haseloff begründete seine Entscheidung damit, dass er bereits vor der vergangenen Landtagswahl gesagt habe, dass diese Wahlperiode seine letzte sein werde. Er habe die Zeit genutzt, um einen Generationswechsel vorzubereiten. Das sei nun geschehen. “Sie alle kennen mein Alter”, sagte der Ministerpräsident. Das werde neben seiner Parteizugehörigkeit und oftmals dem Vermerk “katholisch” bei ihm stets hinzugefügt.
Haseloff trat bereits Mitte der 1970er Jahre in die Ost-CDU ein. Aber erst nach der Wende stieg er in die Parteispitze auf: Seit 2008 sitzt er im Bundesvorstand. In Sachsen-Anhalt hat sich der Vater von zwei Kindern und Großvater von fünf Enkeln zunächst im Wirtschafts- und Arbeitsministerium einen Namen gemacht, erst als Staatssekretär, dann von 2006 bis 2011 als Wirtschafts- und Tourismusminister. Dabei setzte der Katholik in dem traditionsreichen Bundesland stark auf den spirituellen Tourismus.
Haseloff ist der dienstälteste Ministerpräsident Deutschlands. Er gilt als prinzipientreu und wertkonservativ. Von 2016 bis 2021 war er Mitglied des Zentralkomitees der deutschen Katholiken.
Zu seinem potenziellen Nachfolger, der als Spitzenkandidat noch bestätigt werden müsse, erklärte Haseloff, er habe die Erfahrung und das Format, die Staffelstabübergabe hinzubekommen. Politisch vertrete Schulze wie er selbst eine klare Abgrenzung zur AfD. Haseloff: “Die AfD und die von ihr angestrebte Regierung wären für dieses Land eine Katastrophe.”
Schulze selbst betonte, er bedanke sich für das Vertrauen. Er werde am 1. November als Spitzenkandidat auf einem kleinen Parteitag kandidieren. Derzeit liegt die CDU in Umfragen mit etwas mehr als 30 Prozent leicht vor der AfD.