Ministerium hält an Plänen für neues Jagdgesetz fest

Trotz massiver Kritik hält das rheinland-pfälzische Umweltministerium an der angekündigten Novelle des Landesjagdgesetzes fest. „Ich werde den Gesetzentwurf nicht zurückziehen“, erklärte Ministerin Katrin Eder (Grüne) am Montagabend in Mainz. Der Koalitionsvertrag von SPD, Grünen und FDP enthalte einen klaren Auftrag, neue Regelungen für die Jagd zu treffen. Die Kritik der Jägerschaft werde in den bevorstehenden Beratungen sorgfältig geprüft, allerdings gebe es auch andere mit dem Thema befasste Institutionen und Interessensvertreter, die ebenfalls Gehör finden würden. Am Sonntag endet die Anhörungsfrist, in der Stellungnahmen und Eingaben zu dem Gesetzesprojekt möglich sind.

Mehrere Punkte in Eders Gesetzentwurf hatten massiven Unmut unter den landesweit mehr als 20.000 Jägern ausgelöst. So sollen beispielsweise Sanktionen gegen Jäger ermöglicht werden, die in ihrem Revier nicht genügend Tiere schießen. In Wäldern, in denen zu hohe Wildpopulationen die Verjüngung der Baumbestände gefährden, soll es nach den Plänen des Landes künftig verbindliche Abschussvorgaben geben können. Außerdem sieht der Entwurf des Landes vor, dass neben dem Jagdpächter künftig auch die Grundbesitzer in einem Revier jagen dürfen.

Die Gesetzesnovelle solle dafür sorgen, die rheinland-pfälzischen Wälder als gesundes Ökosystem so zu erhalten, dass sie ihre Funktion bei der Begrenzung des Klimawandels erfüllen könnten, erklärte Eder. Zudem hätten bleibe das Holz aus dem Wald auch weiterhin ein Wirtschaftsfaktor.

Nach Überzeugung des Ministeriums führt die Gesetzesnovelle nicht dazu, dass in Rheinland-Pfalz zwingend mehr gejagt werden muss. Es komme darauf an, richtig zu jagen. Raubtiere wie Luchse und Wölfe seien nach wie vor viel zu selten, um die Wildbestände wirksam zu regulieren. „Das Ziel des Gesetzentwurfs ist absolut richtig“, bekräftigte Eder. Bei Fragen wie der künftigen Organisationsstruktur der Jagd sei das Land hingegen „absolut gesprächsbereit“.