Ministerium: Breites Bündnis „Pakt für Pflege“ in MV vereinbart

In Mecklenburg-Vorpommern sollen nach Angaben des Schweriner Sozialministeriums künftig alle im Pflegebereich tätigen Akteure gemeinsam an Lösungen arbeiten. Darauf habe sich Sozialministerin Stefanie Drese (SPD) am Freitag in Schwerin mit Kranken- und Pflegekassen sowie Vertretungen von Wohlfahrtsverbänden, Pflegediensten und Kommunen verständigt, informierte das Ministerium. Drese erklärte laut Mitteilung: „Wir gehen die Zukunft der Pflege mit dem Pakt für Pflege ab jetzt gemeinsam an. Wir benennen die Probleme und erarbeiten Stück für Stück Maßnahmen und Lösungen.“

Laut Drese sollen zunächst sechs Kernthemen bearbeitet werden. Dabei handelt es sich um die Arbeitsbedingungen in der professionellen Pflege, um die Sicherstellung der Versorgungsinfrastruktur sowie um die Pflegeplanung. Zudem sollen die Beratungs- und Versorgungsangebote für die Menschen gezielter eingesetzt („Case-Management“), Demenzerkrankungen stärker berücksichtigt sowie die Situation pflegender Angehöriger verbessert werden.

Drese: „Wir brauchen neue Ansätze und Konzepte, wie die häusliche Pflege besser organisiert werden kann. Dazu zählen neben Entlastungen auch mehr Qualifizierungsmöglichkeiten für Angehörige.“ 84 Prozent der Pflegebedürftigen würden in MV zu Hause gepflegt. Fast die Hälfte der Pflegebedürftigen hätten keine Unterstützung durch professionelle Dienste und Einrichtungen.

Unterdessen kritisierte die Grünen-Landtagsfraktion MV den „Pakt für Pflege“. Harald Terpe, Fraktionsvorsitzender und gesundheitspolitischer Sprecher der Fraktion, sagte laut Fraktionsmitteilung: „Anstatt aber nun wenigstens die bekannten, akuten Schwierigkeiten anzugehen, werden neue Gesprächsrunden gebildet. Das reicht nicht aus!“ Notwendig wäre jetzt, die Pflegesozialplanung vorzuziehen und ein Pflegemonitoring einzuführen, um Bedarf und Kapazitäten im gesamten Land sinnvoll aufeinander abzustimmen.

Hingegen begrüßte die Linksfraktion im Landtag MV den „Pakt für Pflege“. Dieser sei dringend erforderlich, wenn die Pflege im Land wohnortnah, bedarfsgerecht und in hoher Qualität gesichert werden soll, hieß es in einer Mitteilung.