Ministerin übergibt erste Genehmigung zu legalem Anbau von Cannabis

Ganderkesee bei Oldenburg ist der erste Ort in Niedersachsen, an dem ein „Social Club“ legal Cannabis anbauen kann. Landwirtschaftsministerin Miriam Staudte (Grüne) hat am Montagabend den landesweit ersten Erlaubnisbescheid an den Vorstand des dortigen Cannabis-Vereins übergeben, wie das Agrarministerium in Hannover mitteilte. Anträge zum Anbau von Cannabis im Rahmen sogenannter Social Clubs können in Niedersachsen seit dem 1. Juli gestellt werden.

Die Kontrolle der Vereine und Genossenschaften wird nach Angaben des Ministeriums von der niedersächsischen Landwirtschaftskammer übernommen. Bei Verstößen gegen die Vorschriften kann sie die Erlaubnis entziehen, Verwarnungen aussprechen und Bußgelder verhängen. Die Anbauvereinigungen sollen auch regelmäßig vor Ort überprüft werden.

Social Clubs, die über eine entsprechende Genehmigung verfügen, dürfen Cannabis gemeinschaftlich für den Eigenkonsum ihrer erwachsenen Mitglieder anbauen. Eine Weitergabe oder der Verkauf an Dritte ist verboten. Der Bundestag hatte Ende März den Konsum von Cannabis unter bestimmten Voraussetzungen legalisiert.

So dürfen Privatpersonen laut Gesetz bis zu 25 Gramm Cannabis besitzen. Wenn sie seit mindestens sechs Monaten in einer bewohnten Wohnung leben, dürfen sie dort bis zu 50 Gramm aufbewahren. Erlaubt ist dort auch der private Eigenanbau von bis zu drei Cannabis-Pflanzen. Das Rauchen von Joints ist bereits seit dem 1. April für Erwachsene legal, in einer zweiten Stufe folgt nun die Genehmigung für den Anbau.