Lucha: Widerspruchslösung kann zur „Kultur der Organspende“ werden

Der baden-württembergische Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne) begrüßt die Entschließung des Bundesrats zur Einführung der Widerspruchslösung im Transplantationsrecht. Das Land Baden-Württemberg hatte zusammen mit Nordrhein-Westfalen und Hessen die Entschließung in den Bundesrat eingebracht. Lucha erwartet jetzt, dass sich die Bundesregierung damit befasst. Die Widerspruchslösung bedeutet, dass jeder automatisch als Organspender gilt, außer man selbst oder Angehörige widersprechen, wie das Gesundheitsministerium am Freitag in einer Pressemitteilung erläuterte. Bisher sei die Entnahme von Organen zur Transplantation jedoch nur möglich, wenn man ausdrücklich zustimme. Ziel der angestrebten Neuregelung sei es, die Zahl der Organspender zu erhöhen.

Mit der Widerspruchslosung könne auch in Deutschland eine „Kultur der Organspende“ entstehen, hofft Minister Lucha. Denn die Zahl der Organspenden stagniere seit zehn Jahren auf einem „beschämend niedrigen Niveau“. Das große Problem sei bisher, dass von zu wenig Menschen der Spenderwille noch zu ihren Lebzeiten dokumentiert worden sei. In Europa sei Deutschland eines der wenigen Länder, das die Widerspruchslösung noch nicht eingeführt habe. (3013/15.12.2023)