Rund 164.000 Arbeitnehmer in Sachsen-Anhalt würden voraussichtlich von der Anhebung des Mindestlohns im Januar 2026 profitieren. Damit wären rund 20 Prozent der Jobs von der Erhöhung auf 13,90 Euro pro Stunde (aktuell: 12,82 Euro) betroffen, teilte das Statistische Landesamt am Montag in Halle mit. Im Vergleich zur letzten großen Mindestlohnlohnanpassung im Oktober 2022 würden ähnlich viele Menschen profitieren, damals waren rund 159.000 Jobs (19 Prozent) betroffen.
Die Mindestlohnanpassung würde sich demnach in allen ostdeutschen Bundesländern (ohne Berlin) stärker auswirken als im Bundesdurchschnitt (17 Prozent). Sachsen-Anhalt stehe dabei an dritter Stelle, hinter Mecklenburg-Vorpommern (22 Prozent) und Sachsen (21 Prozent). In Westdeutschland, inklusive Berlin, würden durchschnittlich rund 16 Prozent der Jobs betroffen sein.
Die Lohnsumme in Sachsen-Anhalt würde damit um 13 Millionen Euro auf 231 Millionen Euro steigen. Besonders häufig mit rund 67 Prozent sollen geringfügig entlohnte Beschäftigte profitieren. Bei Vollzeitbeschäftigten wäre es den Angaben zufolge nur jeder Zehnte. Zudem wären Frauen mit 21 Prozent häufiger betroffen als Männer (18 Prozent).
Noch mehr Arbeitnehmer würden demnach von der zweiten Erhöhung des Mindestlohns im Januar 2027 auf 14,60 Euro je Stunde profitieren. Dann würde sich der Anstieg geschätzt auf 26 Prozent der Jobs auswirken.
Die Zahlen seien anhand der Verdiensterhebung April 2024 errechnet worden und berücksichtigen sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, ohne Azubis, Praktikanten und Minderjährige.