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Mindestens elf Tote bei Schießerei in Ecuador

Mindestens elf Menschen sind im Südwesten von Ecuador bei einer Schießerei getötet worden. Drei weitere Personen wurden schwer verletzt, wie die Tageszeitung „El Universo“ am Sonntagabend (Ortszeit) unter Berufung auf die örtliche Polizei berichtete. Demnach hätten Bewaffnete von offenen Lastkraftwagen auf ein Lokal in dem Ort El Empalme in der Küstenprovinz Guayas geschossen. In der Region kämpfen verschiedene Banden um die Vorherrschaft im Kokainschmuggel.

„Sie haben auf alles geschossen“, sagte der lokale Polizeichef Óscar Valencia laut Medienberichten. Dabei seien Pistolen und Gewehre benutzt worden. Die genauen Umstände des Massakers müssten jetzt untersucht werden. In der vergangenen Woche wurden in der Gemeinde Playas, ebenfalls in der Provinz Guayas, bei einer Schießerei neun Menschen getötet. Auch dieser Vorfall soll im Zusammenhang mit organisierter Kriminalität stehen.

Die Küstenprovinzen in Ecuador gelten aufgrund der höchsten Mordraten als die gefährlichsten Regionen in ganz Südamerika. Das südamerikanische Land ist durch seine strategisch günstige Lage zwischen den größten Drogenanbaugebieten in Kolumbien und Peru sowie seinen Pazifikhäfen zum Hauptumschlagplatz für Kokain nach Europa geworden. Die organisierte Kriminalität, allen voran das mexikanische Sinaloa-Kartell, kämpft mit lokalen Banden um die Macht im Drogenhandel.

Der derzeitige Präsident Ecuadors, Daniel Noboa, gewann die Präsidentschaftswahl im April 2025 vor allem mit dem Versprechen, den Kampf gegen die Drogenkriminalität zu verstärken und die Sicherheitslage zu verbessern. Im vergangenen Jahr hatte er den bewaffneten Kampf gegen die Banden ausgerufen. Noboa übernahm das Präsidentenamt bereits im Oktober 2023, nachdem sein Vorgänger Guillermo Lasso das Parlament aufgelöst und vorgezogene Neuwahlen ausgerufen hatte.