Das Brandenburgische Textilmuseum in Forst erhält knapp fünf Millionen Euro zur Erweiterung der Dauerausstellung. Damit solle die Ausstellung über 200 Jahre Industriegeschichte moderner und zeitgemäßer gestaltet werden, teilte die Staatskanzlei am Freitag in Potsdam mit. Die Fläche werde von bisher 450 auf knapp 1.600 Quadratmeter erweitert. Der Zuwendungsbescheid in Höhe von insgesamt 4,9 Millionen Euro aus Bundes- und Landesmitteln war am Freitag in Forst übergeben worden.
Brandenburgs Lausitzbeauftragter Klaus Freytag erklärte, das Museum verbinde künftig technische Relikte der Industriekultur mit modernen, digitalen Darstellungsformen. Dort werde ein Ort der Begegnung geschaffen, der direkt an der deutsch-polnischen Grenze zeigen solle, „welche Bedeutung die Lausitz als Industrieregion in Deutschland, Polen und Europa hat“.
Die Sanierung des unter Denkmalschutz stehenden Fabrikgebäudes und der Außenanlagen sowie der Neubau einer Ausstellungshalle ist den Angaben zufolge das derzeit größte Bauprojekt der Stadt Forst. Ein Highlight der neuen Ausstellung soll demnach die neue Lokhalle werden. Dort wird künftig auch die „Schwarze Jule“ gezeigt, die letzte erhaltene Lok der Stadtbahn von 1893. Die Forster Stadteisenbahn war den Angaben zufolge von 1893 bis 1965 in Betrieb und lieferte Rohstoffe für Industriebetriebe und Kohle zum Betrieb der Dampfmaschinen.
Die Lausitzstadt Forst war bis 1989 eine der führenden deutschen Textilstädte. Diese Tradition bewahrt das 1995 eröffnete Textilmuseum.