Militär in Myanmar greift gezielt Gesundheitswesen an

Das Militär in Myanmar hat im Kampf gegen den Widerstand in diesem Jahr bereits mehr als 340 Einrichtungen des Gesundheitswesens angegriffen. 123 Einrichtungen seien zerstört und 29 Mitarbeiter getötet worden, berichtete das unabhängige myanmarische Exilmedium „Mizzima“ auf Basis der Daten von „Insecurity Insight“. Diese Angriffe machten es unmöglich, den Zugang der Bevölkerung zur Gesundheitsversorgung zu gewährleisten und einen sicheren Personalbestand aufrechtzuerhalten, zitierte „Mizzima“ aus dem Bericht.

Die Initiative „Insecurity Insight“ zur Dokumentation von Sicherheitsproblemen von Hilfsorganisationen und ihrer Mitarbeiter in Krisengebieten wurde von der in der Schweiz ansässigen Organisation „Aid in Danger“ begründet. Seit dem Putsch am 1. Februar 2021 gab es demnach mindestens 1.087 Angriffe auf das Gesundheitssystem Myanmars; mehr als 880 Beschäftigte seien festgenommen, 97 getötet und 117 verletzt worden.

Von Anfang an gehe die Junta gewaltsam gegen Mediziner und Lehrkräfte vor, weil sie eine führende Rolle in der landesweiten Bewegung für zivilen Ungehorsam (CDM) innehätten. Zunehmende Konflikte in Grenzgebieten hätten auch die Lebensbedingungen und den Zugang zu Hilfsgütern erheblich beeinträchtigt, hieß es.