Migrantennetzwerk bildet muslimische Seelsorger aus

Das Landesnetzwerk Migrantenorganisationen Sachsen-Anhalt (Lamsa) bildet erneut ehrenamtliche muslimische Seelsorgerinnen und Seelsorger aus. Im April soll ein neuer Ausbildungskurs starten, teilte der Verein am Donnerstag in Halle mit. Ziel des Projekts für Ausbildung muslimischer Seelsorger in Sachsen-Anhalt (Amussa) sei es, ein muslimisches Seelsorgenetzwerk aufzubauen und das Angebot in staatlichen Einrichtungen zu etablieren.

Lamsa-Geschäftsführer Mamad Mohamad sagte, wegen sich wandelnder sozialer Strukturen könnten Muslime in Krisensituationen immer seltener auf den traditionell starken Familienverband zurückgreifen. Für sie existiere bisher jedoch keine fest etablierte geistlich-religiöse Betreuung.

Voraussetzungen für die Teilnahme an der Ausbildung sind demnach ein Mindestalter von 24 Jahren und gute Deutschkenntnisse. Der Kurs umfasst den Angaben zufolge zwölf Module im Theorieteil, die jeweils an einem Samstag im Monat stattfinden sollen. Anschließend folge ein praktischer Teil in den Krankenhäusern des Bundeslandes. Dazu sind Informationsveranstaltungen in Halle, Magdeburg und Dessau-Roßlau geplant.

Das Projekt geht in die zweite Runde. Im vergangenen Jahr wurden laut Lamsa bereits 20 muslimische Seelsorgerinnen und Seelsorger ausgebildet.