Michael Schulz neuer Intendant des Saarländischen Staatstheaters

Der bisherige Leiter des Gelsenkirchener Musiktheaters im Revier (MiR), Michael Schulz, wird ab der Spielzeit 2025/2026 neuer Generalintendant des Saarländischen Staatstheaters. „Theater ist für mich eine der wesentlichen Kunstformen, die es gibt“, sagte Schulz am Freitag bei seiner Vorstellung in Saarbrücken. Es sei der Ort, wo Menschen sich versammelten, um gemeinsam Geschichten und Emotionen zu erleben. „Wir können mit Theater die Welt durchspielen“, betonte er. Schulz folgt auf Bodo Busse, der im August 2025 auf eigenen Wunsch zur Staatsoper Hannover wechselt.

„Unsere Gesellschaft befindet sich derzeit in einem gewaltigen Umbruch“, betonte der Gelsenkirchener Musiktheaterchef. Der Mensch werde permanent mit Informationen gefüttert und habe keine Zeit mehr, sich nur mit einer Sache zu beschäftigen. „Hier bieten die Theater einen wunderbaren Ort“, unterstrich Schulz, der auch Lehrbeauftragter der Essener Folkwang Universität der Künste und Honorarprofessor an der Hochschule für Musik und Tanz in Köln ist. In ihnen könne man sich dem „ein bisschen“ entziehen.

„So wie sich die Gesellschaft weiterentwickelt, muss sich das Theater als Spiegel der Gesellschaft weiterentwickeln“, sagte er. Mit Blick auf die weltweit größte Computer- und Videospielmesse Gamescom betonte Schulz, dass mit der Gaming-Szene eine komplette parallele Unterhaltungswelt entstanden sei. Das Theater müsse auch andere Erzählformen finden, spartenübergreifend arbeiten und Neues schaffen. Als Generalintendant wolle er nahbar sein und auch als Regisseur im Hause arbeiten.

Die saarländische Kulturministerin Christine Streichert-Clivot (SPD) bezeichnete Schulz als eine Persönlichkeit mit langjähriger Führungserfahrung und einer breitgefächerten Expertise, die die Findungskommission „auf ganzer Linie absolut überzeugt hat“. Insgesamt habe es 37 Bewerbungen gegeben, darunter sieben Leitungsteams.

Schulz wurde 1966 im niedersächsischen Soltau geboren und hat nach seinem Abitur in Braunschweig Regie an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg studiert. Danach war er unter anderem als Spielleiter und Regieassistent am Staatstheater Kassel, als Oberspielleiter am Aalto Musiktheater Essen und als Operndirektor des Deutschen Nationaltheaters Weimar tätig. In der Spielzeit 2008/2009 wechselte er zum Musiktheater im Revier. Sein Vertrag dort hatte eine Laufzeit bis 2028.