MHH-Forscher untersuchen Einfluss von Fett und Zucker auf die Lunge
Forscher aus ganz Deutschland wollen unter Beteiligung der Medizinischen Hochschule Hannover untersuchen, welchen Einfluss Ernährung, Tabakrauch und Bewegung auf die Gesundheit der Lunge in verschiedenen Lebensphasen haben. Unter anderem wollen sie herausfinden, wie diese Faktoren das Zusammenspiel zwischen Lunge und übrigen Organen auf molekularer Ebene verändern, wie die MHH am Freitag in Hannover mitteilte. Unter dem Dach des Deutschen Zentrums für Lungenforschung seien Experten aus Borstel Lübeck, Kiel, Großhansdorf, Hannover, Marburg, Heidelberg und München an dem mit insgesamt 760.000 Euro geförderten Vorhaben beteiligt.
Das Team in Hannover werde sich mit der Rolle von Ernährung und körperlicher Aktivität beschäftigen, hieß es. Dabei wollen die Forschenden vor allem die Kommunikation zwischen dem Fettgewebe und der Lunge bei frühkindlicher und erwachsener Adipositas entschlüsseln. Im Fokus stehe eine Gruppe von Botenstoffen, die das Fettgewebe produziert und die zum Beispiel dem Gehirn ein Sättigungsgefühl signalisieren. Diese Botenstoffe könnten auch das Lungengewebe und den Gasaustausch an Lungenbläschen beeinflussen, hieß es.
Das Team wolle klären, welche Effekte eine ungesunde Ernährung mit viel Zucker und viel Fett in der frühen und der späten Lebensphase haben. „Wir wollen herausfinden, welche molekularen und strukturellen Veränderungen in der Lunge stattfinden und welche Botenstoffe diese Vorgänge im Einzelnen steuern“, sagte die Wissenschaftlerin Julia Schipke. Die Ergebnisse könnten langfristig dafür sorgen, die Früherkennung von Lungenschäden durch Übergewicht zu verbessern und Behandlungsstrategien gegen die Veränderungen in der Lunge zu ermöglichen.