Methodistische Kirche bleibt bei Nein zu Homosexuellen

WASHINGTON – Die Evangelisch-methodistische Kirche bleibt bei ihrer ablehnenden Haltung gegenüber Homosexuellen. Ein entsprechender Beschluss der Generalkonferenz von Februar sei in wesentlichen Teilen konform mit der Verfassung der Kirche, erklärte das oberste rechtliche Gremium der Kirche, der Rechtshof („Judicial Council“), in Evanston (Illinois) nach mehrtägigen Beratungen. Die Generalversammlung hatte auf ihrer Tagung in den USA ihre restriktive Haltung vor allem gegenüber gleichgeschlechtlichen Ehen bestätigt. Daraufhin war es zu Spannungen in der Kirche mit weltweit rund zwölf Millionen Mitgliedern gekommen.
Laut dem Papier hält die Kirche an ihren Vorschriften gegen die gleichgeschlechtliche Ehe und gegen in Partnerschaft lebende schwule und lesbische Pastoren fest und verlangt verschärfte Kontrollen. Der Beschluss war mit 438 zu 384 Stimmen angenommen worden. Ein Reformkonzept, demzufolge einzelne Gemeinden über diese Fragen entscheiden dürfen, fand nach emotionalen Debatten keine Mehrheit.
Der Rechtshof entschied, dass nur einige Detailvorschriften des Beschlusses zum Vollzug der Regeln geändert werden müssten. Dem Rechtshof gehören neun Mitglieder an, Geistliche und Laien.
Ihre Haltung zu sexuellen Minderheiten beschäftigt die Methodisten seit Jahrzehnten. Die Überzeugungen gehen weit auseinander. Der Kirchenvorstand der Evangelisch-methodistischen Kirche in Deutschland teilte im März mit, die Bestimmungen des Beschlusses seien für die hiesige Kirche nicht akzeptabel.
Weltweit gibt es etwa 12,6 Millionen Methodisten. Der Methodismus betont verbindlichen Glauben, intensives Bibelstudium, soziales Engagement und praktische Dienste der Nächstenliebe. epd