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Menschenrechtler: Volkswagen muss CO2-Projekt in Tansania stoppen

Menschenrechtler fordern den in Wolfsburg ansässigen Autobauer Volkswagen erneut auf, von seinen Kohlenstoff-Projekten im Norden Tansanias Abstand zu nehmen. Für die indigene Maasai-Gesellschaft stelle das Projekt eine erhebliche Bedrohung für ihr Überleben dar, teilte die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) am Dienstag mit. Die Landrechte der Massai würden verletzt und ihre Lebensgrundlagen zerstört.

In dem Appell der „Maasai International Solidarity Alliance“, zu der neben der GfbV das katholische Hilfswerk Misereor und die Kölner Menschenrechtsorganisation Fian gehören, wird Volkswagen aufgefordert, alle Kohlenstoff-Projekte auf den Weideflächen der Viehzüchter für fünf Jahre zu stoppen. Nur so könne sichergestellt werden, dass sich das Volk der Maasai umfassend und frei über das Projekt und seine Gefahren informieren könne.

Volkswagen ist nach Angaben der Menschenrechtler Hauptinvestor des „Longido and Monduli Rangelands Carbon Project“. Ziel dieses Projekts ist es den Angaben zufolge, durch eine geänderte Nutzung von Weideflächen zusätzlichen Kohlenstoff im Boden zu speichern und CO2-Emissionen zu kompensieren.

Eine im März veröffentlichte Studie habe inzwischen die Auswirkungen des Projekts auf das Volk der Maasai untersucht, hieß es. Dabei sei VW erstmals mit Bedenken im Blick auf Umwelt und Menschenrechte konfrontiert worden. Die Maasai sind eine ostafrikanische Volksgruppe. Im Norden Tansanias und im Süden Kenias leben rund eine Million Maasai.