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Menschenrechtler kritisieren: Schulen unter Beschuss in Gaza

Schulen sollten ein Ort des Lernens sein und in Krisen Schutz bieten. Doch nicht so in Gaza: Seit Kriegsbeginn im Oktober 2023 wurden mittlerweile 97 Prozent der Schulen beschädigt, kritisieren Menschenrechtler.

Hunderte Schulen, die palästinensischen Zivilisten als Notunterkünfte dienen, sind seit Oktober 2023 von Israels Armee angegriffen worden. Zu diesem Ergebnis kommt die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) in einem am Donnerstag veröffentlichten Bericht. Demnach seien seit Beginn des Krieges mehr als 500 Schulgebäude getroffen worden. Laut Organisation wurden dabei Hunderte Zivilisten getötet.

Die jüngsten Angriffe fanden demnach zwischen dem 1. und 10. Juli statt. Getroffen wurden zehn zu Notunterkünften umgebaute Schulen. Laut UN-Büro für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (OCHA) wurden 59 Menschen getötet und Dutzende von Familien vertrieben, zitiert HRW.

Die Menschenrechtler kritisieren: “Die tödlichen Angriffe der israelischen Streitkräfte auf Schulen, in denen palästinensische Zivilisten untergebracht sind, verdeutlichen den Mangel an sicheren Orten für Vertriebene im Gazastreifen.” Weiter betonen sie: Laut humanitärem Völkerrecht sind Schulen und andere Bildungseinrichtungen zivile Objekte und vor Angriffen geschützt.

Mittlerweile seien fast alle Schulen – 97 Prozent – erheblich beschädigt worden. Knapp 92 Prozent der Schulgebäude – 518 von 564 – müssten demnach entweder vollständig wiederaufgebaut oder umfassend saniert werden, um wieder funktionsfähig zu sein. Die Organisation bezieht sich auf Zahlen des Bildungslclusters des UN-Kinderhilfswerks Unicef und der Organisation Save the Children.