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Menschenrechtler: Bereits mehr als 200 getötete Drusen in Syrien

In Syrien eskaliert die Gewalt gegen die drusische Minderheit: Menschenrechtler sind alarmiert – und fordern humanitäre Hilfe. Mehr als 200 Drusen wurden laut Berichten innerhalb kurzer Zeit getötet.

Experten warnen vor weiteren tödlichen Auseinandersetzungen in Syrien. Lokalen Quellen zufolge wurden bei neuen Kämpfen bereits über 200 Drusen getötet, wie die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte am Donnerstag in Frankfurt berichtet. Aktuell eskaliere die Situation in Gebieten der drusischen Minderheit im Gebiet der Stadt Suweida im Südwesten des Landes. Videos im Internet zeigten, wie drusische Zivilisten von islamistischen Milizen gedemütigt werden. Das medizinische Personal im Nationalkrankenhaus in Suweida habe angesichts des katastrophalen Zustands dringend um Hilfe gebeten.

“Die neuen syrischen Machthaber und die mit ihr verbündeten islamistischen Rebellen treiben die Islamisierung des Landes gewaltsam voran”, erklärte der Sprecher der deutschen Sektion der Gesellschaft für Menschenrechte, Valerio Krüger. Die Regierung verlegte laut Mitteilung Armee-Einheiten in die Provinz und ließ Wohngebiete beschießen. Militärische FPV-Drohnen, per Kamerabrille gegen einzelne Personen gesteuerte Fluggeräte, werden demnach gegen lokale drusische Milizen eingesetzt.

UN, EU und Regionalmächte müssten Druck auf Syrien zur Beendigung der neuerlichen Gewalt in dem seit Jahren von militärischen Auseinandersetzungen geprägten Land ausüben, forderte die Organisation. Auch Korridore für humanitäre Hilfe seien notwendig.

Israel habe bereits den Schutz der Drusen als eine nationale Priorität bezeichnet und der syrischen Regierung ein Ultimatum gestellt. Als Reaktion auf die Angriffe habe Israel zudem eine Reihe von Militärschlägen gegen Stellungen der syrischen Armee ausgeführt.